Donnerstag, 16. Mai 2019

Anarchie?



"Bei Ihnen lernte ich, daß man äußerst skeptisch sein kann »gegenüber den menschlichen Verhältnissen«, wie ja auch Ihr Lehrer Sigmund Freud es war, und doch nicht griesgrämig werden muss: heiter, freundlich, souverän das Leben genießen, von sich selbst und den Mitstreitern [und Mitstreiterinnen; m.f.] eine moralische Anstrengung verlangen, ohne sich zu verkrampfen, erkennen, wie viel von dieser Anstrengung scheinbar erfolglos bleibt, und doch nicht bitter werden, sondern der Aufklärung verpflichtet bleiben.
Einen »moralischen Anarchisten« haben Sie sich gelegentlich genannt, einen fröhlichen Anarchisten würde ich Sie nennen."
 (Christa Wolf an Paul Parin in: Rede, daß ich dich sehe)


Wunderbar, dieser Text! Fröhlich und moralisch möchte ich sein, großzügig und freundlich.  Und  nicht unverbindlich, sondern verläßlich. Ich lerne mit wachsendem Alter auch, dass ich ungeduldig werde. Negative Eigenschaften verstärken sich, wenn man nicht achtgibt auf sich selbst.




1 Kommentar:

Zeit "sparen" ?

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