Samstag, 31. August 2019

Nachttheater

                             Spanisches Theater im Berliner Postbahnhof- vor längerer Zeit, OLE`!

Dieses Straßentheater mit viel Akrobatik und Feuer hat mich sehr beeindruckt- ich würde weit reisen, um diese Truppe nochmal zu sehen. Es war spannend, philosophisch, sportlich und bunt, voller Feuer und Licht. Die Darsteller waren auf Metallgestellen und Stelzen!


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" Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser   Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein."

 -Christian Morgenstern-


Freitag, 30. August 2019

Alter Spielplatz



Durchgang gegenüber des Hauses der Familie Mann in Lübeck - ich stelle mir vor, dort spielten die Kinder Heinrich und Thomas bei Regen.

Zwei Zitate von Erika Mann, sie starb am 27.August 1969 in Zürich::

„Die Fremde ist herrlich, solange es eine Heimat gibt, die wartet.“

"Gleichgültigkeit, dies kühlste Ruhekissen, ist sehr gefragt und allgemein beliebt."

„Der Propagandaminister -- Herr über das geistige Leben eines Millionenvolkes -- humpelte behende durch die glänzende Menge, die sich vor ihm verneigte. Eine eisige Luft schien zu wehen, wo er vorbeiging. Es war, als sei eine böse, gefährliche, einsame und grausame Gottheit herniedergestiegen in den ordinären Trubel genusssüchtiger, feiger und erbärmlicher Sterblicher. Einige Sekunden lang war die ganze Gesellschaft wie gelähmt vor Entsetzen. Die Tanzenden erstarrten mitten in ihrer anmutigen Pose, und ihr scheuer Blick hing, zugleich demütig und hassvoll, an dem gefürchteten Zwerg. Der versuchte durch ein charmantes Lächeln, welches seinen mageren, scharfen Mund bis zu den Ohren hinaufzerrte, die schauerliche Wirkung, die von ihm ausging, ein wenig zu mildern; er gab sich Mühe, zu bezaubern, zu versöhnen und seine tief liegenden, schlauen Augen freundlich blicken zu lassen. Seinen Klumpfuß graziös hinter sich her ziehend, eilte er gewandt durch den Festsaal und zeigte dieser Gesellschaft von zweitausend Sklaven, Mitläufern, Betrügern, Betrogenen und Narren sein falsches, bedeutendes Raubvogelprofil.“ — Klaus Mann Mephisto

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/klaus-mann/


„Der Propagandaminister -- Herr über das geistige Leben eines Millionenvolkes -- humpelte behende durch die glänzende Menge, die sich vor ihm verneigte. Eine eisige Luft schien zu wehen, wo er vorbeiging. Es war, als sei eine böse, gefährliche, einsame und grausame Gottheit herniedergestiegen in den ordinären Trubel genusssüchtiger, feiger und erbärmlicher Sterblicher. Einige Sekunden lang war die ganze Gesellschaft wie gelähmt vor Entsetzen. Die Tanzenden erstarrten mitten in ihrer anmutigen Pose, und ihr scheuer Blick hing, zugleich demütig und hassvoll, an dem gefürchteten Zwerg. Der versuchte durch ein charmantes Lächeln, welches seinen mageren, scharfen Mund bis zu den Ohren hinaufzerrte, die schauerliche Wirkung, die von ihm ausging, ein wenig zu mildern; er gab sich Mühe, zu bezaubern, zu versöhnen und seine tief liegenden, schlauen Augen freundlich blicken zu lassen. Seinen Klumpfuß graziös hinter sich her ziehend, eilte er gewandt durch den Festsaal und zeigte dieser Gesellschaft von zweitausend Sklaven, Mitläufern, Betrügern, Betrogenen und Narren sein falsches, bedeutendes Raubvogelprofil.“ — Klaus Mann Mephisto

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/klaus-mann/

„Der Propagandaminister -- Herr über das geistige Leben eines Millionenvolkes -- humpelte behende durch die glänzende Menge, die sich vor ihm verneigte. Eine eisige Luft schien zu wehen, wo er vorbeiging. Es war, als sei eine böse, gefährliche, einsame und grausame Gottheit herniedergestiegen in den ordinären Trubel genusssüchtiger, feiger und erbärmlicher Sterblicher. Einige Sekunden lang war die ganze Gesellschaft wie gelähmt vor Entsetzen. Die Tanzenden erstarrten mitten in ihrer anmutigen Pose, und ihr scheuer Blick hing, zugleich demütig und hassvoll, an dem gefürchteten Zwerg. Der versuchte durch ein charmantes Lächeln, welches seinen mageren, scharfen Mund bis zu den Ohren hinaufzerrte, die schauerliche Wirkung, die von ihm ausging, ein wenig zu mildern; er gab sich Mühe, zu bezaubern, zu versöhnen und seine tief liegenden, schlauen Augen freundlich blicken zu lassen. Seinen Klumpfuß graziös hinter sich her ziehend, eilte er gewandt durch den Festsaal und zeigte dieser Gesellschaft von zweitausend Sklaven, Mitläufern, Betrügern, Betrogenen und Narren sein falsches, bedeutendes Raubvogelprofil.“ — Klaus Mann Mephisto

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/klaus-mann/



Donnerstag, 29. August 2019

Zollverein Essen

                                                Zeche Zollverein Essen


Gegenwart und Vergangenheit vereint, viel Schweiß beim Bau der Förderanlage und beim Umspannwerk. Die Erbauer sind längst tot, sie waren stolz auf ihre Arbeiten.

Das Kubusgebäude davor ist wunderbar bunt bemalt, viele Puzzlestücke, ich kann nicht ausprobieren, ob sie ein Gesamtbild ergeben. Und was würde es für ein Motiv?
Beides zusammen gefällt mir, alles hat seinen Sinn.
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Bertold Brecht:

Zwei Städte
Herr k. zog die Stadt B der Stadt A vor. In der Stadt A, sagt er: liebt man mich; aber in der Stadt B war man zu mir freundlich. In der Stadt A machte man sich mir nützlich; aber in der Stadt B brauchte man mich. In der Stadt A bat man mich an den Tisch, aber in der Stadt B bat man mich in die Küche.


Dienstag, 27. August 2019

verschiedene Zeiten

                                                 Wuppertal, Uhrmachergeschäft


Liedchen
Die Zeit vergeht,
Das Gras verwelkt,
Die Milch entsteht,
Die Kuhmagd melkt.

Die Milch verdirbt.
Die Wahrheit schweigt.
Die Kuhmagd stirbt.
Ein Geiger geigt.

Joachim Ringelnatz

(1883 - 1934), eigentlich Hans Bötticher, deutscher Lyriker, Erzähler und Maler

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Es ist auch Glück, dass die Zeit vergeht! Wer will schon immer Zahnweh haben, oder immer eine ungeliebte Arbeit tun?
Wenn wir auf jemanden warten, vergeht die Zeit zu langsam, weil wir uns freuen.
Aber wenn uns etwas Unangenehmes erwartet, ist die Zeit im Nu da. 

Und in der Ewigkeit ist eine Stunde nicht messbar...

Sonntag, 25. August 2019

Sonntag im August

                     






Ringelnatz, Joachim (1883-1934)

Sommerfrische

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir,
dann spiel, was dir kommt.

Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.


-Der August

Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und mäht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer sät, muss mähen.
Und wer mäht, muss säen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.
Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, brüchigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, üppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau'n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.
Wann reisten sie? Bei Tage kaum.
Stets leuchteten sie golden am Stakete.
Wann reisten sie? Vielleicht im Traum?
Nachts, als der Duft vom Lindenbaum
an ihnen abschiedssüß vorüberwehte?
In Büchern liest man groß und breit,
selbst das Unendliche sei nicht unendlich.
Man dreht und wendet Raum und Zeit.
Man ist gescheiter als gescheit, -
das Unverständliche bleibt unverständlich.
Ein Erntewagen schwankt durchs Feld.
Im Garten riecht's nach Minze und Kamille.
Man sieht die Hitze. Und man hört die Stille.
Wie klein ist heut die ganze Welt!
Wie groß und grenzenlos ist die Idylle ...
Nichts bleibt, mein Herz. Bald sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann, silbern und sacht,
ins Irgendwo, wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche Deinen Wunsch, doch gib gut acht!
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.
https://lyricstranslate.com

Der August

Nun hebt das Jahr die Sense hoch
und mäht die Sommertage wie ein Bauer.
Wer sät, muss mähen.
Und wer mäht, muss säen.
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.
Stockrosen stehen hinterm Zaun
in ihren alten, brüchigseidnen Trachten.
Die Sonnenblumen, üppig, blond und braun,
mit Schleiern vorm Gesicht, schaun aus wie Frau'n,
die eine Reise in die Hauptstadt machten.
Wann reisten sie? Bei Tage kaum.
Stets leuchteten sie golden am Stakete.
Wann reisten sie? Vielleicht im Traum?
Nachts, als der Duft vom Lindenbaum
an ihnen abschiedssüß vorüberwehte?
In Büchern liest man groß und breit,
selbst das Unendliche sei nicht unendlich.
Man dreht und wendet Raum und Zeit.
Man ist gescheiter als gescheit, -
das Unverständliche bleibt unverständlich.
Ein Erntewagen schwankt durchs Feld.
Im Garten riecht's nach Minze und Kamille.
Man sieht die Hitze. Und man hört die Stille.
Wie klein ist heut die ganze Welt!
Wie groß und grenzenlos ist die Idylle ...
Nichts bleibt, mein Herz. Bald sagt der Tag Gutnacht.
Sternschnuppen fallen dann, silbern und sacht,
ins Irgendwo, wie Tränen ohne Trauer.
Dann wünsche Deinen Wunsch, doch gib gut acht!
Nichts bleibt, mein Herz. Und alles ist von Dauer.
https://lyricstranslate.com

Freitag, 23. August 2019

Lebensreise mit Schiff Erde


 

Schiff Erde

»Ich will den Kapitän sehn«, schrie
die Frau, »den Kapitän, verstehn Sie?« –
»Das ist unmöglich«, hieß es. »Gehn Sie!
So gehn Sie doch! Sie sehn ihn nie!«

Das Weib, mit rasender Gebärde:
»So bringen Sie ihm das – und das –.«
(Sie spie die ganze Reling naß.)
Das Schiff, auf dem sie fuhr, hieß ›Erde‹.
Christian Morgenstern
Aus der Sammlung Der Gingganz


Wer bin ich auf meinem Lebensschiff?  Laß ich das Boot treiben, wo greife ich ein?
Beschäftige ich mich mit der Gestaltung des Schiffes oder mit seiner Mechanik?
Wen rufe ich an Bord?

Mittwoch, 21. August 2019

Unterwegs mit Strom


                                Berliner S- Bahnhof, eigentlich ein schönes Häuschen zum Wohnen.

 »Guten Tag«, sagte der kleine Prinz.   »Guten Tag«, sagte der Weichensteller.
»Was machst du hier?«, sagte der kleine Prinz.
»Ich sortiere die Reisenden Tausenderweise«, sagte der Weichensteller. »Die Züge, in denen sie reisen, schicke ich mal nach rechts, mal nach links.«
aus: Der kleine Prinz
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Und so fahren wir und stehen, so die Bahn will, dann fahren wir wieder. In zu vollen Zügen, in denen die Fenster nicht zu öffnen sind und die Klimaanlage versagt.
Und bei diesen Fahrten starren viele Menschen wie gebannt auf Laptop oder Smartphone, egal was um sie passiert.
Und sie glauben dabei, ihr Leben "im Griff" zu haben,  lebendig zu sein.

Manchmal denke ich, ein Stromausfall wäre eine Chance.




Montag, 19. August 2019

Überlegungen zur Arbeit






Künstler sind diese Bodenleger gewesen, und konnten sich doch kein Haus mit einem guten Boden leisten. Wer beurteilt den Wert der Arbeit, und warum ist diese körperliche Arbeit, die auch ein präzises Denken voraussetzt, soviel weniger wert als andere Leistungen?




Sonntag, 18. August 2019

Erinnerungen an Düfte

                                                Landesgartenschau Bad Rappenau



Morgenstern, Christian (9.5.1871-1914)

Der Duft der Dinge
ist die Sehnsucht,
die sie uns
nach sich erwecken.
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Lavendel duftet für mich auch nach Provence, nach Erinnerung an Gitanes und Rotwein, nach Rosmarin und Thymian.
Damals, vor über vierzig Jahren, war diese Kombination Aufbruch.

Geblieben ist alles, außer Zigaretten, und ich bin ziemlich froh darüber!







Freitag, 16. August 2019

Gewinne und Flüge

Zitat von Mark Twain:

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Was will uns Esso damit sagen? Sie freuen sich, Gewinne zu erwirtschaften?  Sollten wir uns darüber freuen? Sie holen ein Naturprodukt aus der Erde und verkaufen es verarbeitet für viel Geld.

Wo ist unsere Freude daran, so wir keine Aktionäre sind?



Und dann war da noch der Himmel über Berlin, an dem flogen zu bestimmten Zeiten Flugzeuge im 30-Sekunden-Takt. Wie lange reicht der Sprit?

 




Donnerstag, 15. August 2019

Ziele oder Forderungen des Menschen?

Philosophie

Der Mensch hat neue Welten geschaffen –
Die Welt der Sprache, der Musik, der Dichtung,
die Welt der Wissenschaften.
Und die bedeutendste von ihnen ist
Die Welt der moralischen Forderungen.
Der Forderungen nach Gleichheit, Freiheit,
nach Hilfe für die Schwachen.
Sir Karl R. Popper




Mittwoch, 14. August 2019

Brücken und Krähen

Die Krähe lacht. Die Krähe weiss,
Was hinter Vogelscheuchen steckt,
Und dass sie nicht wie Huhn mit Reis
Und Curry schmeckt.

Die Krähe schnupft. Die Krähe bleibt
Nicht gern in einer Nähe.
Dank ihrer Magensäure schreibt
Sie Runen. Jede Krähe.

Sie torkelt scheue Ironie,
Flieht souverän beschaulich.
Und wenn sie mich sieht, zwinkert sie
Mir zu, doch nie vertraulich.



Joachim Ringelnatz (1883-1934) deutscher Dichter, Kabarettist und Seefahrer
Aus „Und auf einmal steht es neben dir“ Gesammelte Gedichte

Warum den Text mit der Krähe? Weil mir keine begegnet ist unterwegs, ich finde sie klug und sie werden hoffentlich nicht so bald aussterben.




Dienstag, 13. August 2019

fahrende Händler statt versandter Pakete


Hooligäns - so ähnlich hießen früher in der Eifel die fahrenden Händler. Sie kamen ab dem Frühjahr bis zum Herbst in größeren Abständen mit ihren kleinen LKW ins Dorf gefahren. Rundherum hingen Holzkörbe aus Weiden, Einkaufskörbe und ähnliche leichte Gegenstände.
In den Regalen des Aufbaues gab es ein reiches Angebot an Steingutgeschirr, Kochtöpfen, Küchenmesser und Haushaltsausstattung, irgendwann auch viel Plastik.
Mit einer großen Schelle läuteten sie mitten im Ort und warteten dann auf Käuferinnen. Ja, es waren meist die Frauen, ihre Kundinnen. Manchmal hatten sie auch Kittelschürzen oder blaue Arbeitskleidung für die Männer. Es kam dabei ja nicht auf genaue Paßform an.


Es war spannend für mich, als ich ein kleines Mädchen war.
Die Händler hießen so wie die Vogelformationen, die im Frühjahr und Herbst über uns hinwegzogen aus dem Norden.
Diese Menschen fielen mir ein bei der Durchfahrt durch den Tunnel mit dem Graffiti.


Montag, 12. August 2019

Schulbeginn mit altem Liedgut

Teach Your Children
Sie, die unterwegs sind  
You who are on the road

Muss einen Code haben, nach dem du leben kannst  
Must have a code that you can live by

Und so werde du selbst
 And so become yourself

Weil die Vergangenheit nur ein Abschied ist.
 Because the past is just a good-bye.

Lehren Sie Ihre Kinder gut,  
Teach your children well,

Die Hölle ihres Vaters ging langsam vorbei,
Their father's hell did slowly go by,

Und füttere sie mit deinen Träumen
And feed them on your dreams

Die, die sie auswählen, die, an der Sie sich orientieren werden.
The one they picks, the one you'll know by.

Fragen Sie sie nie, warum Sie weinen werden, wenn sie es Ihnen sagen.
Don't you ever ask them why, if they told you, you will cry,

Also schau sie dir an und seufze
So just look at them and sigh

Und weiß, dass sie dich lieben.
And know they love you.
Und Sie, von zarten Jahren,
And you, of tender years,

Ich kann die Ängste nicht erkennen, durch die deine Ältesten gewachsen sind,
Can't know the fears that your elders grew by,

Und so bitte helfen Sie ihnen mit Ihrer Jugend,
And so please help them with your youth,

Sie suchen die Wahrheit, bevor sie sterben können. 
hey seek the truth before they can die.
Lehre deinTeach your

Eine Berliner Schule zum Beginn des neuen Schuljahres- in Karow. Dieser alte Text von C,N und Y. fiel mir ein, die Übersetzung ist grausig. Leider sind meine Englischkenntnisse nicht mehr so, dass ich selbst übersetzen könnte.
Soviel zu den Übersetzungsautomaten, ich denke mit Grausen an Mißverständnisse zwischen Gästen und Einheimischen, überall auf der Welt.





Freitag, 9. August 2019

Freundschaft und Abschied


Morgen fahren wir weg von Berlin, zunächst noch einen Tag nach Quedlinburg. Ich freue mich
diese Stadt ein wenig anzuschauen. Die Autofahrten machen mir keine Freude, wenigstens sind keine LKW unterwegs!

Es war schön die Freunde und Nichten zu treffen hier in Berlin. Gestern haben wir einen Tag mit Gesprächen fast ohne Ende verbracht, jedenfalls gehen die Themen nie aus. Soviel Erinnerungen, soviel kämpferischen Mut, gemeinsames köstliches Essen und gegenseitige Akzeptanz ohne wenn und aber tun gut. Auch das Lachen kam nicht zu kurz, was haben wir in den Jahrzehnten unserer Freundschaft nicht alles erlebt!

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Darum, mein Freund,
brauche ich so sehr deine Freundschaft.
Ich dürste nach einem Gefährten.
Zu dir kann ich kommen,
ohne ein Stück meiner
inneren Heimat preiszugeben.
In deiner Nähe brauche ich
mich nicht zu entschuldigen,
nicht zu verteidigen, nichts zu beweisen.
Über meine ungeschickten Worte,
über meine Urteile hinweg,
siehst du einfach nur mich.
~Antoine de Saint-Exupéry~

Donnerstag, 8. August 2019

Hoffnung? Ja, aber worauf?

"Er [der Pöbel] ist käuflich und sinnlos gefährlich, folglich kann er von denen, die die Mittel haben und die an den faschistischen Pogromen wahrhaft sachlich interessiert sind, verblendet und gebraucht werden." - Das Prinzip Hoffnung, Bd. 1, Ernst Bloch



Ist es so?

Dienstag, 6. August 2019

Sinn der Erinnerung.



"Nur jenes Erinnern ist fruchtbar, das zugleich erinnert, was noch zu tun ist." Ernst Bloch

Aufruf zum Schauen und Handeln, und auch die Gewißheit, dass Jammern über "vergossene Milch"
zu nichts führen kann. Was vorbei ist, ist geschehen und kann nicht geändert werden. Nur in der Zukunft haben wir  Möglichkeiten zu gestalten.

So ist es auch sinnlos, hinterher zu sagen, wenn es so gewesen wäre... dann, war nicht und ist vorbei.
Wir haben heute, und mit Glück morgen alle Optionen.

Meine Sehnsucht nach Großstadtleben hat sich der Realität gestellt und ist geheilt.


Montag, 5. August 2019

Freude, Urlaub, Katze

Sozusagen grundlos vergnügt

Ich freu mich, daß am Himmel Wolken ziehen
Und daß es regnet, hagelt, friert und schneit.
Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit,
Wenn Heckenrosen und Holunder blühen.
– Daß Amseln flöten und daß Immen summen,
Daß Mücken stechen und daß Brummer brummen.
Daß rote Luftballons ins Blaue steigen.
Daß Spatzen schwatzen. Und daß Fische schweigen.
Ich freu mich, daß der Mond am Himmel steht
Und daß die Sonne täglich neu aufgeht.
Daß Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter,
Gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter,
Wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn.
Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehn!
Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn.
Ich freue mich vor allem, daß ich bin.
In mir ist alles aufgeräumt und heiter:
Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt.
An solchem Tag erklettert man die Leiter,
Die von der Erde in den Himmel führt.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben,
– Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben.
Ich freue mich, daß ich mich an das Schöne
Und an das Wunder niemals ganz gewöhne.
Daß alles so erstaunlich bleibt, und neu!
Ich freu mich, daß ich . . . Daß ich mich freu.
Aus: Mascha Kaléko: In meinen Träumen läutet es Sturm.
© 1977 dtv Verlagsgesellschaft, München.
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Mit mir hat sich eine Stadtkatze angefreundet - schön. Und die Ruhe hier ist wirklich zu genießen.

Sonntag, 4. August 2019

Bücherfreude


Mein Lieblingsplatz im kleinen Heimatort. Was wäre ich froh, könnte ich in einen schönen Buchladen gehen und mir ein Buch aussuchen. Aber die Wege in Berlin sind weit, und in ein Buchkaufhaus mag ich nicht, auch Kettenläden meide ich.
Die neuen E-Roller standen am Alexanderplatz meinem Rollator im Weg, wo sie nicht waren, waren Fahrräder angekettet. Irgendwie müssten Wege für Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator freigehalten werden. Ich schob die Fahrräder einfach zusammen bis ich durchkam, bin ja auch stark.
Fast glaube ich, nun bin ich zu alt für eine Großstadt, bedächtig beobachten und träumend irgendwo stehen geht garnicht. Und es ist mir auch schwierig, Menschen zu umgehen, die schlafend auf dem Pflaster liegen. Ich bin gewohnt zu helfen, und hier steht die Polizei daneben und hält das für normal, weil es alltäglich ist.
Mir geht dann das Bild des liegenden Mannes nicht mehr aus dem Kopf, ich denke darüber nach, was in seinem Leben wohl passiert ist.

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Ansprache eines Bücherwurms

Der Kakerlak nährt sich vom Mist,
Die Motte frißt gern Tücher,
Ja selbst der Wurm ist, was er ißt.
Und ich --- ich fresse Bücher.

Ob Prosa oder Poesie,
Ob Mord- ob Heldentaten-
Ich schmause und genieße sie
Wie einen Gänsebraten.

Ich bin ein sehr belesener Herr,
Nicht wie die anderen Viecher!
Daß Bücher bilden, wißt auch ihr,
Und ich--- ich fresse Bücher.

...

Das Bücherfressen macht gescheit.
So denken sich`s die Schlauen.
Doch wer zuviel frißt, hat nicht Zeit,
Es richtig zu verdauen.

Drum lest mit Maß, doch lest genug,
Dann wird`s euch wohl ergehen.
Bloß Bücher fressen macht nicht klug!
Man muß sie auch verstehen.

Mascha Kalekó

Samstag, 3. August 2019

Verschiedenes, immer noch Berlin

                               Ganz schön hoch, und viele Menschen kamen als wir fertig geguckt hatten.

Berliner Dohlen sind fast zahm, zuviel fütternde Menschen an den Hotspots?
Wenn ich das nochmal könnte... Da fällt mir gerade der "Handstand auf der Loreley" von Erich Kästner ein-  kommt auch mal, irgendwann. Nicht der Handstand, aber die Denke dahinter, die er anmahnt. Hier war es ein Sommerspaß.


Freitag, 2. August 2019

Berlin, nochmal...


                                         Blick vom Fernsehturm, hat die Enkelin fotografiert

Kurt Tucholsky

Das Ideal

Ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,
vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;
mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,
vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn –
aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
...
Einsamkeit und Hummelgesumm.
Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,
acht Autos, Motorrad – alles lenkste
natürlich selber – das wär ja gelacht!
...
Ja, und das hab ich ganz vergessen:
Prima Küche – erstes Essen –
alte Weine aus schönem Pokal –
und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.
...
Ja, das möchste!
Aber, wie das so ist hienieden:
manchmal scheints so, als sei es beschieden
nur pöapö, das irdische Glück.
Immer fehlt dir irgendein Stück.
Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;
hast du die Frau, dann fehln dir Moneten –
hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:
bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher.
Etwas ist immer.
Tröste dich.
Jedes Glück hat einen kleinen Stich.
Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.
Daß einer alles hat:
das ist selten.
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Da geht es uns besser, wir haben Stadt, wenn wir unsere Faulheit überwinden und mit Bus und Tram fahren. Und Natur ist im Garten und auf dem Feld nebenan, und in der Luft, und in den Blumen, viele Vögel fressen kleine Buchsbaumzünsler, toll!
Der Pool ist immer bereit um uns zu erfrischen und zu klein, um uns Arbeit abzufordern.


Donnerstag, 1. August 2019

Lebensräume in der Stadt





Wieder sollen Kleingärten den Neubauten weichen. Und das Stadtklima und auch das Wohlbefinden der Gartennutzer wird schlechter.
Da helfen auch Unterschriften für den Erhalt der Insekten nichts, wenn sie keine Lebensräume haben, auch Vögel brauchen Platz und Futter. Die können nicht einkaufen fliegen.

Die Made (Heinz Erhardt)

Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.

Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
"Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol. So leb denn wohl!

Halt, noch eins! Denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!"

Also sprach sie und entwich. -
Made junior aber schlich hinterdrein;
doch das war schlecht!
Denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. Schade!

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde ....



Landleben in der Stadt

Auch das ist Berlin! Weit ins Land sehen, reifes Korn, das der Bauer bald erntet, einige Brennessel für die Schmetterlinge, viel Beifuss um gut zu kochen.

Und dann ein fester Zaun, damit uns die Natur nicht überwältigt. Wir glauben manches was nicht so richtig stimmt.

 

Komm, sage mir, was du für Sorgen hast

 In eines Holzes Duft lebt fernes Land.
Gebirge schreiten durch die blaue Luft.
Ein Windhauch streicht wie Mutter deine Hand.
Und eine Speise schmeckt nach Kindersand.
Die Erde hat ein freundliches Gesicht,
So gross, dass man's von weitem nur erfasst.
Komm, sage mir, was du für Sorgen hast.
Reich willst du werden? – Warum bist du's nicht?
(Joachim Ringelnatz 1883-1934, deutscher Schriftsteller)

unterwegs in Berlin

    fremd gehen – fremdgehen Von der Brücke sieht man auf dem Hamburger Bahnhof in Berlin eine Installation im kühlem blauen Neonlicht. ...