aus dem Abreißkalender der ZEIT:
am tag vor dem vatentinstag beim bäcker. die kundin vor mir verlangt ein "flammendes herz". der verkäufer blickt sich suchend in seiner theke um und schüttelt dann bedauernd den kopf:
"tut mir leid, heute hab ich nur noch schweinsohren." (Renate Fluhrer, Bayern)
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wir sind müde der schlagzeilen, ich bin auch müde durch die vielen journalisten/-innen, die falsche fragen stellen, zu wenig nachhaken, einer sprache raum geben, die die atmosphäre weiter verschlechtert. die krise in unserem land scheint mir größer, es geht nicht nur um wahlkampf. warum geht es so wenig um fakten und so oft um emotionen? meinungen zu einem thema werden abgefragt bei zufälligen begegnungen auf der straße. die art, wie die frage gestellt wird, gibt oft schon eine antwort vor. es lesen immer weniger menschen tageszeitungen. und diese zeitungen, die früher eine weitverbreitete informationquelle waren, müssen ihre redaktionen verkleinern und haben kaum zeit für recherchen. da geht schnell mal eine meldung raus zugunsten einer schlagzeile. auch in den zeitungen ändert sich die sprache, manche erinnerung an die B...-zeitung ploppt auf.
reisserisch und ohne genaue fakten können weder TV noch zeitungen informationquellen sein, da gewinnen die, die am meisten pöbeln.
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Hedwig
, geboren 1907
Mit
zitternden Fingern glättet sie Falten auf Tischtuch und Serviette .
Früh Gelerntes wird nie mehr vergessen, auch wenn das Gestern
verlorengeht. Nur wenige Menschen an ihrem Tisch, jetzt endlich die
Ruhe, die der Vater den acht Kindern früher befahl. Köstlichkeiten
sind eine gute Suppe und eine warme Heizung oder die Sonne, warmes
Wasser beim morgendlichen Waschen und ein Radio, das frohe Lieder
spielt.
Einem
Kind Freude bereiten und sich darüber selbst freuen können ist
Gnade.
Eine
eigene Welt nur für sich allein, in der der Alltagstrubel unwichtig
ist, ist Glück. Die draußen vorübergehenden Menschen in neuen
Zusammenhängen sehen stellt eine
befriedigende Ordnung her.
Keine
Zweifel, keine Angst hat Raum in ihrer Welt, wenn die wenigen
Menschen um sie freundlich und fürsorglich sind.
Es
braucht nicht mehr viel zu ihrem Leben - aber es braucht Mit
-Menschen.
--- und es braucht politiker/-innen, denen alte menschen wichtig sind, damit wir ohne angst alt werden können. entscheidet für demokratische parteien mit menschen im mittelpunkt der programme, nicht kapital und maximierung und steigerungen.