Freitag, 30. Oktober 2020

angezählt wg. ?

                                                               Zeichen am Weg


"So ist das Leben und so muss man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd - trotz alledem."

- Rosa Luxemburg-

sind wir angezählt? wer will uns die richtung zeigen? verloren sind wir nur, wenn wir ängstlich untätig bleiben. die gedanken sind frei, sangen wir im frühjahr. sie sind es immer noch. wir tun gut daran, unsere gedanken wach zu halten, den verstand zu schärfen und zu der zu uns passenden routine des alltags zu finden. jeder und jede für sich, mit fürsorge für sich selbst und die menschen um uns. 

nichts hält mich jetzt zum beispiel davon ab, mir einen schönen kaffee zu machen und musik zu hören. dabei träume ich dann von dingen, die ich unternehmen will, wenn es möglich ist.

Dienstag, 27. Oktober 2020

auf und ab und immer


 „Eine Welt, die Platz für die Öffentlichkeit haben soll, kann nicht nur für eine Generation errichtet oder nur für die Lebenden geplant sein; sie muss die Lebensspanne sterblicher Menschen übersteigen.“ — Hannah Arendt


eine reaktion auf diese prämisse wäre auch, im winter warme kleidung zu tragen, weil dies heizung spart. nicht um geld zu sparen, sondern um ressourcen zu schonen. in meiner kindheit waren die fenster morgens im winter mit eis bedeckt. wunderbare muster! wir trugen und tragen im winter andere kleidung als im sommer, unserem klima angepasst.

wir in westeuropa leben in grossen teilen so, als gebe es immer mehr von allem. das virus hat uns ausgebremst in diesem jahr. in diskussionen höre ich immer wieder vom aufschwung danach...




Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/hannah-arendt/

Freitag, 23. Oktober 2020

immunstärkung und widerstand


                                                             schreibtischblick



es ist nicht egal, wie wir in unserem umfeld leben, was wir reden und tun. der tod einer lebendigen demokratischen gesellschaft kann auch durch der gleichgültigkeit der menschen kommen. 

packen wir an, was uns "vor die füsse" kommt, leben hat auffordungscharakter, will animieren. wenn wir möglichst aufmerksam unterwegs sind in unserem leben, tun sich manchmal fast träumerische momente auf.
gestern beschrieb ein blogger die freude der tramfahrgäste, weil eine junge frau einen marienkäfer in die freiheit gerettet hat. eine bloggerin erzählte von einem maskenlosen mann(er hatte seine maske vergessen) in der straßenbahn, dem sie eine schenkte. die gemeinsame freude mit hochgereckten Daumen war wunderbar.

inseln im alltag retten uns vor krankmachendem gedankenkarussell und stärken durch die freude unser immunsystem. 


Montag, 19. Oktober 2020

unbehagen und suche nach freude


 

ob im frühling die beklemmung durch corona- viren weniger wird? ich mag nicht mehr durch die kleinstadt laufen in der jetzt maskenpflicht herrscht. ich ärgere mich über die besserwisserischen mitbürgerinnen und mitbürger, die keinen abstand einhielten und in den läden keine maske tragen wollten. viele junge studentinnen und studenten laufen miteinander redend in gruppen ohne abstand. früher lief ich auch so und freute mich. noch letztes jahr freuten mich diese leute, die nicht stumm miteinander gingen, sondern zugewandt.

besonders ärgern mich die menschen, die da glaubten, es gebe ein recht auf religiöse treffen in engen räumen, auf hochzeit mit nur 100(!) gästen, auf besuch von fussballspielen und gegröle...

die beiden mädels reiten immer auf abstand, seit dem frühling, und immer weiter. und sie sind froh es tun zu können, draussen bei fast jedem wetter.

viele menschen werden müde wegen der pandemie- es scheint, mit pferden oder hunden geht es ihnen besser. es reicht mir auch schon, die letzten rosen zu betrachten, noch blüht die nachtkerze und später lavendel. zum glück gibt es bücher und musik und gute filme. eine bloggerin schrieb, sie mache jeden tag bewusst etwas schönes für sich. 

und das ist ja schon luxus, dieses tun, es überhaupt zu können, bin ich froh! 



Samstag, 17. Oktober 2020


                                                            flurfenster- sammlung


wie sich augen treffen- trennen

mitten in der menge -

eingeprägt-manchmal-für immer -

so mag eine miene-

zu der miene eines anderen-

sprechen ohne wort-

nachbarlicher horizont-kaum erkannt-schon fort-

emily dickinson (1830- 1886)


ich traf einmal einen älteren dicken mann, er hatte die schönsten haselnussbraunen augen, die ich je gesehen hatte. wenn er erzählte funkelten sie golden. augen sollen angeblich der spiegel der seele sein, seine seele fand ich nie. sein reden war immer belanglos, sein tun alltäglich. nur die augen blieben im gedächnis.


Dienstag, 13. Oktober 2020

die gelbe tasse

                                                                          anna

So betrachtet könnte die Welt (und was ich von ihr sehe) zweifellos Sinn gewinnen. Nur muss ich meine Augen sehr anstrengen.

Imre Kertesz
 

wir haben eigentlich wenig zeit, um über die welt und das leben nachzudenken. und verwenden viel dieser wenigen zeit, um über die farbe des trinkbechers oder der hose, oder eine neue uhr nachzudenken.

was ist wesentlich für mein leben? welche freude bringt mir im alltag, aus einer gelben tasse zu trinken? 


Freitag, 9. Oktober 2020

jugend 1945


 https://www.rnz.de/meine-stadt-1945_artikel,-zzz-rnz-Meine-Stadt-1945-Karin-Weinmann-Abel-berichtet-ueber-Meine-Stadt-1945-_arid,29115.html

heute las ich bei https://landlebenblog.org/  diesen text, der mich sehr bewegt. 

besonders vor dem hintergrund, dass manche mitbürger denken, es gebe kein recht, feste, reisen oder zusammenkünfte einzuschränken oder eine maske tragen zu müssen sei diktatur.

wir, die nach 1945 geborenen, können uns glücklich schätzen, eine solch lange zeit frieden zu erleben. meine großmutter erzählte mir von zwei kriegen, in denen sie alles verlor. vor allem auch ihren 19-jährigen sohn, meinen onkel, er kam um(das verharmlosende gefallen finde ich schrecklich!).  meine eltern wurden um ihre jugendzeit gebracht, da zum dienst verpflichtet, beide unter 20 jahre. meine mutter als 17-jährige flakhelferin, die männer sassen im bunker, die mädels mussten trotz der angriffe die meldungen ausliefern.

später, "nach dem krieg", begannen sie viel zu arbeiten. für reisen in ferne länder oder teure hobbys hatten sie kein geld. urlaub war oft arbeitsurlaub, damit sie selbst und ihre freunde sich ein haus bauen konnten.  

mit diesen erinnerungen bedauere ich zwar ausgefallene abifeiern oder ähnliches, aber vielleicht ist diese zeit nun auch eine chance.

unser klima ist nachhaltig geschädigt, da nutzt die ausgleichszahlung für den kurzen flugtripp nichts. muss alles zum event werden, oder geht es auch eine nummer kleiner? 

erinnern wir uns doch mit dankbarkeit, dass wir bisher glück hatten und uns größere einschränkungen verschonten. es gibt keinen anspruch auf alles!



Dienstag, 6. Oktober 2020

macht, humor und anderes


 

Charles Dickens ein Zitat :


„Der Humor nimmt die Welt hin, wie sie ist, sucht sie nicht zu bessern und zu bekehren, sondern sie mit Weisheit zu ertragen, da sie doch nur eine närrische Welt ist und bleiben wird.“

wenn ich freude in die welt bringe, ändert sich etwas. wem nutzt es, wenn ich die fehler aufzähle, die missmanagement und gier und dummheit anrichten? 

meine macht ist begrenzt, ich werde wach bleiben und zuversichtlich darauf vertrauen, dass jeweils notwendige zu tun.

aber mal ehrlich: ich hätte verdammt gern mehr macht! ich habe so wenig geduld.







Samstag, 3. Oktober 2020

per Bahn unterwegs im Kreis



                                                Symbolbild- immer pünktlich


30.10.2020

Heute Abend waren im SWR noch einige Berichte über Stuttgart 21. Auch bei dieser mehr als ärgerlichen Baumaßnahme(bei Rastatt liegt immer noch eine Baumaschine im Betongrab!) mit immensem Kostensteigerungen ohne wirklichen Fortschritt für den Bahnverkehr ging es nicht nach Bedarf, sondern nach Prestige. Peinlich ist, wie die Absprachen wegen des Ausbaus der Rheinstrecke mit der Schweiz nicht eingehalten wurden, wieviel Mittel ohne Sinn verbraten werden. Die Menschen im Mittelrheintal sollen noch mehr Züge aushalten müssen, der Europatakt kann so nie klappen, da es keine Ausweichstrecken gibt, die vorhandenen Schienenwege können den geplante und erhoffte Verlagerung von der Straße auf die Schiene nicht leisten.

Nach einer Reihe von Verkehrsministern, die immer dem Autoverkehr Vorrang einräumten, muss nach dem Rücktritt des jetzigen, teuren Herrn Scheuer, endlich eine Person übernehmen, deren Ziel die Verbesserung  der Bahn ist. Bisher wurde es immer schlechter, und ein paar neue ICE verbessern dieses Ergebnis nicht wirklich. 

Menschen wollen zuverlässig von A nach B kommen, sie wohnen nicht nur in verkehrsmäßig gut vernetzten Großstädten, sie haben Termine und möchten nicht bei jeder Bahnfahrt bangen, ob sie pünktlich ankommen oder Anschlüsse verpassen.



Das Problem, Christian Morgenstern:


Der Zwölf-Elf kam auf sein Problem

und sprach: Ich heiße unbequem.

Als hieß' ich etwa Drei-Vier

statt Sieben - Gott verzeih mir!

 

Und siehe da, der Zwölf-Elf nannt' sich

von jenem Tag ab Dreiundzwanzig.


 



naheliegende gedanken

gerne gesehen im TV: Wie und wo möchten wir heutzutage sterben? Was passiert beim Sterbeprozess? Wie steht es um die Kultur der Sterbebegl...