kann es das geben, dass im altenheim kahle wände vorgeschrieben sind, die alten menschen nichts an die wände hängen dürfen? damit der anstrich und verputz nicht beschädigt werden gibt es diese vorschrift wohl öfter. hallo: die menschen sind mieter/-innen und nach dem mietgesetz dürfen sie ihren raum zum wohlfühlen schmücken. wenn es bedenken wegen zu vieler löcher gibt, könnte man eine bilderleiste anbringen, an die die bilder je nach bedarf gehängt werden können. eine holzleiste zum aufstellen der fotos gäbe es, und mit kreativität sicher noch andere möglichkeiten.
letzte woche sah ich einen sehr spannenden beitrag über die wirkung des umfeldes auf menschen in krankenhäusern. das olgahospital in stuttgart und eine klinik in freiburg wurden vorgestellt, beide wurden erfolgreich menschenfreundlich umgestaltet bzw. neu errichtet. die verantwortlichen menschen bekräftigten, dass die umgebung zur gesundung beiträgt. es gab z.B. ein farbkonzept, damit die menschen sich einfacher zurechtfinden.
und dann kam ich letzte woche zu besuch in ein neuerbautes altenheim: auf einem steilen berg gebaut, ewiglange rampe für mich mit dem rollator, ohne auto kommt niemand dorthin - aber auch nicht weg. breite weiße gänge, ohne jedes ambiente. das soll ein letztes zuhause für menschen sein, der blick geht auf den wald oder den friedhof. ich würde verbieten, altenheime außerhalb der stadt zu bauen, gerade diese menschen brauchen doch die gut erreichbare nähe, um sich nicht abgeschoben zu fühlen.
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Buchempfehlungen: Sasa Stanisic, Möchte die Witwe angesprochen werden..., Luchterhand Es geht um Entscheidungen, die wir im Laufe unseres Lebens treffen. Auch um das Denken, was wäre, wenn ich damals anders entschieden hätte. Um Lügen und Mut zu Veränderung gegen Ratschläge.
Petra Pellini, Der Bademeister ohne Himmel, Rowohlt Kindlers Ein Roman um eine Fünfzehnjährige und einen dementen 86-jährigen Bademeister, um Pflege und langsames Sterben. " Eine ganz zarte, heiter- melancholische Geschichte..."sagt der Autor Ewald Arenz dazu. Mich hat das Buch sehr berührt, auch wegen ähnlicher Erfahrungen in der Pflege früher.