Nicht alle Schmerzen sind heilbar, denn manche schleichen
Sich tiefer und tiefer ins Herz hinein,
Und während Tage und Jahre verstreichen,
Werden sie Stein.
Du sprichst und lachst, wie wenn nichts wäre,
Sie scheinen zerronnen wie Schaum.
Doch du spürst ihre lastende Schwere
Bis in den Traum.
Der Frühling kommt wieder mit Wärme und Helle,
Die Welt wird ein Blütenmeer.
Aber in meinem Herzen ist eine Stelle,
Da blüht nichts mehr.
Ricarda Huch 1864- 1947
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wir, die nach dem krieg geborenen(ich glaube die meisten hier gehören dazu) haben erinnerungen an manches, was uns wegen des verlustes schmerzt. zunächst den tod geliebter menschen, mit zunehmendem alter steigt das risiko, abschiede häufen sich. wir konnten es nicht lernen, es ist immer eine individuelle aufgabe, für jede/jeden von uns.
unsere umgebung änderte sich in den jahrzehnten sehr. lange selbstverständlich hingenommenes ist plötzlich weg: so profanes wie z.b. telefonzellen oder inhabergeführte lebensmittelgeschäfte. aber auch vögel und fledermäuse fehlen. erinnert ihr euch noch an windschutzscheiben nach längerer autofahrt im sommer? mühsam mussten die toten insekten abgekratzt werden von der windschutzscheibe, diese arbeit ist unnötig geworden. früher gab es immer irgendwo ecken, in denen kinder ungestört spielen konnten, nun ist alles aufgeräumt oder abgesperrt. wo sollten kinder eine kuhle drehen um mit murmeln zu spielen?
besonders unangenehm finde ich den sprachgebrauch und den teilweise ruppigen umgang der menschen miteinander. der tonfall mancher medienvertreter fördert diese sprache weiter und schürt angst. das ämter für die menschen da sind spüre ich leider auch nicht bei allen bediensteten. fürsorge und engagement zum nutzen der allgemeinheit wäre anders, ist mehr als vorschriften abarbeiten.
noch gibt es die jahreszeiten, jetzt werden die tage kürzer, aber bald schon geht es wieder aufwärts. so freue ich mich darüber in einem land mit eindeutigen jahreszeiten zu leben. es liegt an uns allen, ob unsere nachfahren das immer noch erleben können.
um den rechtsruck auszubremsen braucht es euer aller einsatz, da wo ihr lebt.
„Wie schwer es sein
muss, hier einen Weg zu finden, kommt vielleicht am deutlichsten in der
gängigen Redensart zum Ausdruck, das Vergangene sei noch unbewältigt,
man müsse erst einmal daran gehen, die Vergangenheit zu bewältigen. Dies
kann man wahrscheinlich mit keiner Vergangenheit, sicher aber nicht mit
dieser. Das höchste, was man erreichen kann, ist zu wissen und
auszuhalten, dass es so und nicht anders gewesen ist, und dann zu sehen
und abzuwarten, was sich daraus ergibt.“
— Hannah Arendt
aus: Rede am 28. September 1959 bei der Entgegennahme des Hamburger
Lessing-Preises, zitiert in: diestandard, 11. Oktober 2006 diestandard.
at
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/hannah-arendt/
„Wie schwer es sein
muss, hier einen Weg zu finden, kommt vielleicht am deutlichsten in der
gängigen Redensart zum Ausdruck, das Vergangene sei noch unbewältigt,
man müsse erst einmal daran gehen, die Vergangenheit zu bewältigen. Dies
kann man wahrscheinlich mit keiner Vergangenheit, sicher aber nicht mit
dieser. Das höchste, was man erreichen kann, ist zu wissen und
auszuhalten, dass es so und nicht anders gewesen ist, und dann zu sehen
und abzuwarten, was sich daraus ergibt.“
— Hannah Arendt
aus: Rede am 28. September 1959 bei der Entgegennahme des Hamburger
Lessing-Preises, zitiert in: diestandard, 11. Oktober 2006 diestandard.
at
Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/hannah-arendt/