ich bin freundin eines heimlichen beraters des jetzigen verkehrsministers und wusste es nicht. und das erfuhr ich deshalb: der freund, ein eifriger bahnfahrer, wollte sich im nahverkehrsbereich mit freunden treffen. leider fiel zum wiederholten mal das stellwerk neckargemünd aus, anderes kam hinzu und der tag verlief mit viel freizeit.
so schrieb er am 10. august einen brief an den verkehrsminister schnieder, den ich hier im ausschnitt zitieren darf:
"... Sie haben sich um ein
Unternehmen zu kümmern, dessen Leitungspersonal inclusive
Aufsichtsrat nicht auf seinen Stühlen sitzt, sondern darauf zu
kleben scheint, wo es sich vor allem um die politisch durchsetzbare
Begründung seiner Boni zu kümmern scheint.
Ein Blick in die Vitae
dieses Personals breitet vor dem Leser einen bunten Strauß von
Grundberufen aus, die insgesamt nahelegen, dass es vor allem an
Sachverstand fehlt, im Feld des Transports und der Logistik ein
Unternehmen zu führen bzw. zu beaufsichtigen.
Man stelle sich vor, was
wohl in einer anderen AG geschehen wäre, wenn deren leitende Gremien
ein auf 2 Milliarden kalkuliertes Projekt gegen alle Vernunft und
Kassandrarufe von dessen Kritikern durchgezogen hätten, bei einer
Steigerung der realen Kosten auf über 12 Milliarden Euro und bald
10-jähriger Überschreitung der kalkulierten Bauzeit? Eine Bauzeit,
die begleitet war von all jenen Katastrophen, die man in einer
sogenannten „Schlichtung“ von den Kritikern anhören musste und
seinerzeit hohnlachend abtat, während sie sich mittlerweile als
zutreffend erwiesen.
Ich erinnere eine
Veranstaltung im Deutsch-Amerikanischen Institut in Heidelberg, wo
der deutsche Leiter der Schweizer Bahn von seiner erfolgreichen
Arbeit berichtete. Er wurde gefragt, ob er sich auch eine Sanierung
der deutschen Zustände zutraue und antwortete, dies sei durchaus der
Fall, allerdings unrealistisch weil nur zu seinen notwendigen
Bedingungen.
Auch Warren Buffett, der
genug anderes zu tun hat, könnte Sie beraten, hat er doch aus einem
maroden US-amerikanischen Bahnunternehmen binnen kürzester Zeit und
mit Hilfe von drei sachverständigen Logistikern im Vorstand ein
funktionierendes, gewinnträchtiges Unternehmen gemacht.
Was ich Ihnen sagen möchte
ist: es ist genug geprüft worden in den letzten Jahren, nur leider
wurde es nicht besser, sondern immer schlechter, weil drei
CSU-Minister und ein Herr Wissing wohl überfordert oder nicht
Willens waren, Vorstand und Aufsichtsrat dorthin zu schicken, wo sie
kein weiteres Unheil anrichten können, und einen Neustart mit zur
Abwechslung einmal kompetentem Personal zu starten.
Das wird nicht billig
werden, aber angesichts des Geldes, das in den letzten Jahrzehnten
bei DieBahn verbrannt worden ist, kommt es darauf wirklich nicht mehr
an,
„Stellwerksausfall sorgt
für Zugchaos“ titelte die RNZ Heidelberg am 7. August und
insinuiert damit, dass höhere Mächte am Werk waren, wie schon bei S
21 usw..
„Sondervermögen rettet
die Zukunft von DieBahn“ wäre doch eine vergleichbar passende
Schlagzeile, die Sie, sehr geehrter Herr Minister, für den Fall von
Taten ins rechte Licht rückte. Sollten die übrigen Voraussetzungen
stimmen, so läse ich sie gerne.
Mit freundlichen Grüßen, ... "
und was soll ich euch sagen, gestern, am 14. august entließ minister schnieder den bahnvorstand lutz. wenn ich die postlaufzeiten berücksichtige, war das unmittelbar nach erhalt des briefes, dessen auszug ich zitiere.
passt doch...