In Ghana wachsen wunderbare Tomaten ohne großen Aufwand. Leider kauft die dort fast niemand mehr, die Bauern und Marktfrauen haben keine Einnahmen.
Die EU hat Ghana gezwungen, Einfuhrzölle auf Tomatenprodukte abzuschaffen(sonst wäre kein Kakao mehr importiert worden), daher sind Dosentomaten und Tomatenmark in Alufolie billiger als einheimische Tomaten.
Das Ergebnis ist u.a., Menschen aus Ghana kommen als Flüchtlinge nach Südeuropa und ernten dort für wenig Geld Tomaten. Und der Müllberg in Ghana wächst weiter.
Und z.B. in Südspanien wird das Wasser abgepumpt für reiche Ernten, Folien ohne Ende, Wasser wird immer rarer.
Dies ist mein heutiger Beitrag zum Protest der jungen Menschen - das macht mich sehr zornig, dieses eurozentrische Handeln, auch Omas wollen eine Zukunft für ihre Enkelkinder!
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Dein Beitrag hat mich auf eine Internetreise zu ghanesischem Gemüsebau, afrikanischer Handelspolitik und EU-Handelsverträgen geschickt. Ich fürchte, das ist alles noch um einiges komplizierter, aber vielleicht nicht ganz so hoffnungslos, wie es zunächst scheint....
AntwortenLöschenWas sollte mir Hoffnung machen, da kein Verstand vom Himmel regnet? Die Ergebnisse des politischen Handels zählen, am Weg dahin arbeiten vielleicht zu viele Menschen mit, die eher Gesetze/Regeln als Umsetzung im Kopf haben.
AntwortenLöschenMein Problem ist vielleicht, dass ich wenig Geduld habe und die Auswirkungen öffentlichen Handelns zu oft erlebt habe.
Konkret in Bezug auf Ghana ist es wohl so, dass es verschiedene Projekte gibt, eigene Tomatenverarbeitungsfabriken zu bauen. Die Tomatenbauern leiden wohl auch unter den Importen aus Burkina Faso, weil die dortigen Tomaten von besserer Qualität sind. Das liegt auch daran, dass man dort mit der Bewässerungstechnik weiter ist. Auch hier soll etwas gemacht werden, der zuständige Minister will die Importe ganz überflüssig machen. (Das lässt sich verschiedenen Tomatenhandelfachpublikationen entnehmen). Das ist doch nicht ganz schlecht? Du kannst natürlich sagen, dass das nichts am sonstigen Unsinn ändert, aber ich glaube ja schon, dass auch kleine Schritte helfen.
LöschenDanke für die Aufklärung- ich wünsche mir sehr, dass Du Recht hast!
LöschenÄhnliche Probleme hatte eine mir bekannte Entwicklungshelferin mit Viehzüchtern, und auch in der Mode wurden viele arbeitslos, weil wir unsere gebrauchten Klamotten hinsenden.
Das interessante beim Nachlesen war, dass es sich bei dem ghanesischen Tomatenproblem - anders als bei vielen anderen (Geflügel, Kleidung) - wohl weniger um ein Problem mit der EU-Handelspolitik handelt. Das Tomatenmark kommt auch zum überwiegenden Teil aus China. Faszinierend finde ich, wie viele Informationen man zu dem Thema auch aus afrikanischen Quellen findet. Es war ein sehr lehrreicher Nachmittag.
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