Sonntag, 23. Oktober 2022

so gehts manchmal

                                            Kunstplatz Bad König, Paul A. Wagner(Breuberg)

da sitzt der punker mit seinem höllenhund, zum glück sind die zwei nicht so beweglich. und zur strafe für viele dummheiten muss er ständig seinen aus der art geschlagenen sohn betrachten: ein schöngeist, der sich mit balanchieren, singen und malen beschäftigt. 

freut mich, das leben geht immer weiter, und nicht immer so, wie mancher will.

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Die Schulen regen mich auf ohne die Schuld jemanden zuzuschieben. Keine Kunst, kein Sport, ständig Unterrichtsausfälle, dann wieder viele Arbeiten, um den Leistungsstand festzustellen. Keine Luftreingungsgeräte, Gelder in Berlin nicht abgerufen, Heizkosten bei offenen Fenstern - ich weiß nicht, wie wir aus diesem System aussteigen können.

Es erzeugt müde Schülerinnen und Schüler, frustrierte und überarbeitete Lehrer und Lehrerinnen, und einen riesigen Verwaltungsapperat, der immer neue Ideen hat. Keine Visionen wachsen da, nur Durchhalten und ...

Erfolg geht seltsame Wege

„Eines Tages kam Thomas Edison von der Schule nachhause und gab seiner Mutter einen Brief. Er sagte ihr: „Mein Lehrer hat mir diesen Brief gegeben und sagte mir, ich solle ihn nur meiner Mutter zu lesen geben.“ Die Mutter hatte die Augen voller Tränen, als sie dem Kind laut vorlas: „Ihr Sohn ist ein Genie. Diese Schule ist zu klein für ihn und hat keine Lehrer, die gut genug sind, ihn zu unterrichten. Bitte unterrichten Sie ihn selbst.“ Viele Jahre nach dem Tod der Mutter, Edison war inzwischen einer der größten Erfinder des Jahrhunderts, durchsuchte er eine Tages alte Familiensachen. Plötzlich stieß er in einer Schreibtischschublade auf ein zusammengefaltetes Blatt Papier. Er nahm es und öffnete es. Auf dem Blatt stand geschrieben: „Ihr Sohn ist geistig behindert. Wir wollen ihn nicht mehr in unserer Schule haben.“ Edison weinte stundenlang und dann schrieb er in sein Tagebuch: „Thomas Alva Edison war ein geistig behindertes Kind. Durch eine heldenhafte Mutter wurde er zum größten Genie des Jahrhunderts.“

(Aus GEA – GehenSitzenLiegen. Nummer 92, Herbst 2019, Wien)


9 Kommentare:

  1. Wie bin ich froh, mich in diesem System nicht mehr verhaftet zu fühlen! Mir tut jede/r leid, der / die unter den Bedingungen, die herrschen, Begeisterung als Lehrender schaffen soll auf der einen Seite - etwas fürs Leben lernen soll auf der anderen Seite. Ich schreibe dies bewusst so - ich schreibe von zwei Seiten. Ich habe dieses System einfach zuoft so erlebt ... Lehrer*innen, die es verstehen, ihre Schüler*innen zu fördern und sie fürs Lernen zu begeistern, werden sich mit ihren Schüler*innen als Einheit empfinden, in der alle mit Begeisterung forschen, begreifen, wachsen und lernen.
    Das gängige Schulsystem schadet nicht nur Schülerseelen, sondern auch den Seelen jener Erwachsenen, die Kinder tatsächlich mit Wertschätzung und Feingefühl für die Welt begeistern wollen.

    Thomas Edison war schwerhörig, was so möglicherweise nicht erkannt wurde.
    Auch heute noch gibt es genügend Erwachsene, die Kinder unterschätzen oder geringachten und ihnen durch ihr unreflektiertes Verhalten viele seelische Wunden beifügen. Oft finden solche Beschädigungen in den eigenen Familien, aber auch in sogenannten pädagogischen Einrichtungen statt.
    Die Geschichte über Edison erschüttert!

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    1. danke für deine kommentare, für diesen ganz besonders. wir haben einen sohn der kreativ und fröhlich und kommunikativ war, bis er in die schule kam. in der 1. klasse ohrfeigte ihn die lehrerin, weil er "zuviel" fragte und zu langsam ihren anordnungen folgte. da packte er seine sachen und kam nach Hause. die lehrerin wollte eine entschuldigung, die verwehrten der sohn und wir. danach ging die ganze schulpflichtzeit holprig weiter, er wurde "aussortiert" in die Behindertenschule.
      so viel energie hat er noch heute, soviel kraft, die wirklich vorhandene leseschwäche zu überdecken(über 50 jahre!). leider war ich zu jung um mich mit ihm gegen dieses system zu wehren. liebe grüsse, roswitha

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    2. Liebe Roswitha,
      ich habe Gänsehaut über diese furchtbare Entgleisung der Lehrerin! Es empört mich, wie auch mit Deinem Sohn, der einfach nur die Welt begreifen wollte, von Seiten der Lehrerin umgegangen wurde. Fragen ist ein Ausdruck von Neugierde und Offenheit - und was können wir unseren Kindern mehr wünschen als diese so wertvollen Gaben? Es tut mir einfach nur weh, wie Dein Sohn, ein fröhliches, kreatives, weltzugewandtes Kind, misshandelt wurde! Lehrer*innen sollten eigentlich Vertrauenspersonen sein!!!
      Man braucht als Kind und später als Erwachsener ganz viel Stärke, um solche Schmähungen zu überwinden ...
      (Supervision ist in gewissen Berufen so notwendig, wird aber leider nicht selbstverständlich angeboten. Man muss sie einfordern und mit Stunden wird gegeizt.)

      Ich muss hier leider festhalten, dass ich auch schlimme Methoden erlebt habe - in Hinblick auf seelische Grausamkeit. Dort, wo es mir möglich war, habe ich eingegriffen. Mit dem Erfolg, mir selbst gewaltig zu schaden. Irgendwann habe ich das nicht mehr in dem von mir selbst eingeforderten Ausmaß geschafft, es war ein jahrelanger Kampf in Schlangengruben und Haifischbecken.
      Liebe Grüße,
      C Stern

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  2. Die Geschichte um Thomas Edison ist zum Weinen schön.
    Ach, wenn alle so handeln könnten wie diese Mutter! Immer das Gute, das Geniale und die Chancen im Blick...
    Mit einem lieben Montagsgruss,
    Brigitte

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    1. leider gibt es schulpflicht, und nicht jede mutter hat das selbstvertrauen von frau edison(s.o.). gruß roswitha

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  3. Das erinnert mich an diese Deutschlehrerin, damals in der dritten Klasse. Die schrieb auch nen Brief an meine Mutter …

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  4. vielleicht brauchen auch lehrer/ -innen supervision, manche werden mit den jahren einfach "allwissend". wie hat deine mutter reagiert?
    gruß roswitha

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  5. Liebe Roswitha, wunderschön, was du geschrieben hast. - Meine Tochter erlebt als Mathe/Physiklehrerin am Gymnasium die Belastungen durch das Schulsystem und die vielen Ausländerkinder am eigenen Leib - manchmal habe ich das Gefühl, dass sie kurz vor dem Burnout steht.
    In ihrer Kindergartenzeit stand in der Beurteilung aus einem konfessionellen Kindergarten so viel Schlechtes über sie, dass wir schon Angst hatten, sie schafft die Schule nicht - dabei ist sie mit Bravour bis zum Abitur in einer naturwissenschaftlichen Spezialschule gewandert.
    Die Geschichte von Edison ist rührend - es kann wirklich sein, dass er schwerhörig war. - Die Tochter, schon in jüngsten Jahren ein Mathegenie, versiebte eine Arbeit total, weil sie sich nicht traute zu sagen, dass sie die Aufgaben von der Tafel nicht lesen konnte.
    In der Schule haben es oft beide Seiten nicht leicht.
    Ganz lieben Gruß zu dir!

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    1. liebe clara, es ist schon traurig wie manchmal mit kindern umgegangen wird, wie wenig auf ihre welt eingegangen wird oder nachgefragt wird. andererseits sehe ich auch, dass manche menschen aus unbekannten(oder vermuteten gründen) die kinder ohne anleitung alleine lassen, sich von der pflicht zur erziehung/hilfe/ orientierung in liebe verabschiedet haben. ganz herzlichen gruß für dich und deine tochter, roswitha

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