Über 200 Jahre galt diese Versicherung. Im Jahr 1960 entschied der Landtag von Baden- Württemberg, das per Gesetz auch folgende Risiken abgedeckt werden sollten:
Sturm, Hagel, Hochwasser und Überschwemmung, darüber hinaus Schneedruck, Erdfall, Erdrutsch, Bergsturz und Lawinen, später auch Erdbeben.
All dies galt bis 1994, es gab einen Einheitstarif und jeder Hausbesitzer war gegen alles versichert. Dieser Tarif gingen nach dem Versichrungswert von 1914 des Gebäudes und am Schadensaufkommen in ganz Baden. Die jährlichen Prämien wechselten, waren für alle bezahlbar, manchmal wurde sogar gesenkt. sogar die Feuerwehren erhielten jährlich Geld aus diesem Topf, der von einer Behörde ohne Gewinnabsicht verwaltet wurde.
Ab 1.Juli 1994 wurde dann der Wegfall der Staatlichen Zwangsversicherung per EU- Regelung verfügt. Entgegen vorheriger Versprechungen für den Fortgang der Versicherung wehrte sich das Bundesland nicht.
Der damalige Finanzminister Mayer- Vorfelder verkaufte das "Tafelsilber" für 1,1 Milliarden DM an die Sparkassen- Finanzgruppe Baden- Württemberg. Die neue Versicherung musste sich im Wettbewerb beweisen, und in den Folgejahren stiegen die Prämien, manche Hausbesitzer konnten ihre Risiken nicht mehr versichern, weil zu teuer oder risikoreich.
Eine ehemals fortschrittliche Idee endete nach einigen Änderungen an Neujahr 2000 auf dem "freien europäischen Markt".
Info: Rhein-Neckar-Zeitung HD vom 20.06.2024, Seite 10
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auch dies ein beispiel, dass es aufgaben gibt, die besser als gemeinschaft statt privatwirtschaftlich gelöst werden, wie krankenhäuser und altenheime. ärgerlich denke ich an die vielen regelungen, die zugunsten von mensch und umwelt von der EU kamen und nicht in Deutschland übernommen wurden. da wehrte sich unser land, geht doch!