Sonntag, 7. September 2025

Leerstände, Baukunst früher und mehr

leider sind schon wieder zwei ladengeschäfte geschlossen worden, es sieht so aus, als würden noch einige folgen. mit sorgfalt wurden gebäude errichtet, zeitgemäß auch an der fassadengestaltung nicht gespart, stolz die anfangsbuchstaben des erbauers angebracht. oft auch sein gewerk, z. b. eine bretzel.


diese gestaltung ist nun etwas für denkmalschützer und nostalgiker. die läden seien zu klein für das heutige angebot, wird behauptet, die häuser schlechter beheizbar, die elektrik nicht mehr zeitgemäß. 

gekauft wird außerhalb im einkaufszentrum oder gleich im netz und dann per paketpost geliefert. aufbackbretzel gibt es dort aus der fabrik, haltbar und plastikverpackt. man kann sogar ganze mahlzeiten mit allen zutaten wöchentlich liefern lassen, oder gleich fertig tiefgefroen kaufen.

im einkaufszentrum bieten sie mir auswahl, die ich nicht benötige, an allem, was es ortsnah auch gibt. zum beispiel sprudel aus dem elsaß statt hier aus den bergen. oder dreißig sorten senf, wc- papier gemischt in farben und qualitäten, jogurt von hier mit welchem von der nordsee. billige blumensträuße, lieblos zusammengebunden, und pflanzen, die oft kurz vorm vertrocknen sind. die anzeigeblättchen liegen in vielen briefkästen und werden genau bearbeitet. 

was mir fehlt ist außer dem möglichen gespräch mit dem personal auch der freundliche umgang der kunden/-innen untereinander. und das wissen um lebensmittelerzeugung in unserer umgebung.  

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zwei bücher will ich empfehlen:
Ferdinand von Schirach, Der stille Freund  und
Dincer Gücyeter, Unser Deutschland Märchen, Tb. 
beide bücher beschäftigen mich sehr. 
 





10 Kommentare:

  1. Ach ja, seufz, die Zeit der früheren Läden mit Ladentheke und freundlicher Zuwendung gehören immer mehr der Vergangenheit an. So schade! Da geht wirklich ein Stück "Miteinander" und "Füreinander" unwiederbringlich zu Ende.
    Einen lieben Sonntagsgruss, Brigitte

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    1. suchen wir uns alternativen, liebe brigitte. wir können ja freundlich sein, und vor ort einkaufen, und vielleicht bilden sich biotope irgendwo, leben ist bewegung, vergeß ich manchmal. herzlichen gruß, roswitha

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  2. Aber auch in den Läden, die überlebt haben, sind andere Besitzer, andere Gewohnheiten, anderer Umgangsstil usw. Seit der Freund, der Buchhändler, in Rente gegangen ist, habe ich mich im Laden nicht mehr aufgehoben gefühlt, zu viele andere Schwerpunkte. Ich bin froh, dass unser Kaufhof weiterhin besteht. Aber das Personal ist reduziert und nur noch an der Kassentheke anwesend. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Generationen untereinander nur einen gemeinsamen Umgangsstil pflegen und man bei den anderen einfach außen vor bleibt...
    Sonntagsgrüße!
    Astrid

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    1. Hab mir deinen 2. Buchtipp angeschaut und gleich mal auf meine Liste gesetzt. Danke!

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    2. liebe astrid, die überlegung mit den generationensache denke ich mal nach. mir fiel auch auf, dass die meisten jungen leute eher nicht fragen möchten im geschäft, oder sich beraten lassen. das buch ist hart, viel daraus kannte ich aus den schilderungen unserer mitarbeiter, zum glück nicht alles! dir eine gute woche, herzlichen gruß, roswitha

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  3. Lb ROSWITHA 👩‍❤️‍👩

    GUTEN WOCHENSTART...

    Die Engel

    Sie haben alle müde Münde
    und helle Seelen ohne Saum.
    Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde)
    geht ihnen manchmal durch den Traum.

    Fast gleichen sie einander alle;
    in Gottes Gärten schweigen sie,
    wie viele, viele Intervalle
    in seiner Macht und Melodie.

    Nur wenn sie ihre Flügel breiten,
    sind sie die Wecker eines Winds:
    als ginge Gott mit seinen weiten
    Bildhauerhänden durch die Seiten
    im dunklen Buch des Anbeginns.

    Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)

    Ein so wahrer Beitrag von DIR,
    und wo sind nur all die Welten - Engel,
    die mit UNS ...LIEBE - GLAUBE - HOFFNUNG leben 🙏🏻

    Herzliche Umarmung von Annette ☀️🍂🌻

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    1. liebe annette, so seien wie so, wie wir uns andere wünschen. und hoffen auf die kraft dazu. herzlichen gruß, roswitha

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  4. wir haben noch nen kleinen alten Edeka im Stadtteil, wir sind sehr froh darüber. neulich hatte ich einen kleinen disput mit freunden, die ganz superbegeistert davon sind, ihren "wocheneinkauf" (isja viel, ne!") über einen scanner ziehen zu können und weiter dann nichts mehr mit schlangen und kassenpersonal zu tun haben, geht ja schneller, ne. ich hab sie gefragt, ob ihnen denn nicht was fehlen würde, die gespräche in der schlange, mit der kassiererin, dem kassierer. nö, wieso? sagten sie. und ich frag mich ausserdem, wieso wocheneinkauf. wir laufen öfter mal mitm rucksack, reicht für zwei. mehr sind die auch nicht. och mönsch.
    danke für diesen artikel!

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    1. liebe sylvia, habe oben bei astrid schon die vermutung geäußert, das viele menschen nicht mehr reden möchten, erstaunlich finde ich, dass das auch bei menschen über 40 so ist. es ist ja lebensqualität, dieser austausch zwischendurch. auch in anderen blogs kam er diese woche. wir zeigen einander, winken oder nicken..., müssen wir beobachten, herzlich grüßt roswitha

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  5. ja, wir bleiben dabei - wir winken und nicken und lächeln und verteilen komplimente:-)))

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