Dienstag, 9. September 2025

spazieren schauen


 bild aus dem zug an der bahnstrecke essen- köln, vor vielen jahren. ob der affe noch nachdenkt? wir waren damals in der zeche zollverein und in der stadt essen. ein schöner urlaub war es, und viele konnten es nicht verstehen, warum wir dorthin fuhren. mit dem zug, ohne schwierigkeiten, einfach und zuverlässig.

würde ich gerne nochmal erleben: im zug sitzen und darauf vertrauen, dass er ungefähr ankommt zu vorher versprochener zeit, das es saubere toiletten gibt und keine lärmenden fußballfans im zug. 

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„Die Menschen haben keine Zeit mehr, etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles in den Geschäften. Aber da es keinen Kaufladen für Freunde gibt, haben die Menschen keine Freunde mehr.“ (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944)

viele menschen leben in ihrer blase, ein ähnliches soziales umfeld, kolleginnen und kollegen, herkunft und politische meinungen sind vergleichbar. die möglichkeit zu begegnungen mit den fremden mitbürgern ist selten, auch bei festen in der stadt bleiben die gruppen unter sich. teilweise gibt es auch verschiedene veranstaltungen, die andere gruppen ausschließen, ob gewollt oder durch anforderungen an die teilnehmenden.

es scheint mir notwendig, mehr miteinander zu reden. zunächst wäre es schön, wenn nachbarn einander grüssen, wenn man der kassiererin im geschäft guten tag wünscht, menschen unterwegs anschaut und manchmal lächelt. da ergeben sich oft gespräche, es muss nicht über philosophie sein. obwohl: manchmal kommt im austausch miteinander durchaus bedenkenswertes. wir brauchen einander, auch diejenigen, die es nicht glauben, brauchen andere menschen.



12 Kommentare:

  1. Ja, es wäre wünschenswert, mehr aufeinander zuzugehen, Blicke zu tauschen, Worte zu wechseln, sich auszutauschen. Die Welt könnte um ein gutes Stück herzenswärmer werden.
    Einen nachdenklichen Morgengruss, Brigitte

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    1. liebe brigitte, wir tauschen auch wörter aus, ist aufbauend. danke, lieben gruß, roswitha

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  2. Saint-Exupéry legt es nahe ( und es gibt sicher auch altgriechische Philosophen, die solche Beobachtungen kund tun ): Solche Eindrücke konnte man schon immer bekommen. Nun lebe ich in einer Stadt, in der das Aufeinanderzugehen stets möglich ist. Bei mir vergeht kein Tag ohne spontane Begegnungen & verbalem Austausch( selbst mit Jugendlichen, die sich in meinem Hauseingang unterstellen beim Regen ). Gut, ein bisschen liegt es auch an meiner Persönlichkeit... Was mir auffällt ist allerdings, dass das immer schwieriger wird mit Menschen mit "Migrationshintergrund". Was ich denen nicht verdenken kann, wie dauernd über sie gesprochen wird, da würde ich auch misstrauisch. Was mir fehlt ist die wechselseitige Wertschätzung jedes Einzelnen in seinem Beitrag für die Gemeinschaft. Aber inzwischen ist es ja kanzlerwürdig, alle als faul zu beschimpfen.
    Eine gute Wochenmitte!
    Astrid

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    1. schön das es bei dir so gut klappt mit dem kontakt im vorrübergehen. ja, natürlich ist es ein stück rheinländischer kultur, vielleicht wirkt es ansteckend für die migranten, wenn sie es positiv erfahren. bei unseren mitarbeitern aus verschiedenen ländern sehe ich, sie haben ihre kontakte innerhalb ihrer landsleute oder sprachgruppe. dadurch dass so wenig menschen eine tageszeitung lesen, fehlen vielen infos aus anderen quellen als ihrer blase oder gruppe, das macht auch das miteinander schwerer. die bloggerin vanessa wird heute hoffentlich bürgermeisterin, sie hat so tolle ideen und schwung, um das miteinander anzustossen. einen herzlichen gruß nach köln, roswitha

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  3. Das,
    liebe Roswitha,
    was du im letzten Abschnitt deines Blogbeitrags beschreibst, versuche ich täglich zu leben:
    Danke für deine unterstützenden Worte!
    Liebe Grüsse
    Hausfrau Hanna

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    1. danke, liebe hausfrau hanna, für deine beobachtungen und spaziergänge. ja, so kann es gehen, im beiläufigen unterwegssein, schönen sonntag wünscht roswitha

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  4. Ein gutes Stück herzenswärmer, ohja, was Brigitte da schreibt, finde ich auch, liebe Grüße von Sonja

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    1. liebe sonja, einfach so weitergehen/-geben), ja, wäre gut. herzlichen gruß, roswitha

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  5. der affe erinnert mich ein bisschen an Kafkas "Bericht für eine Akademie":-))). ansonsten ja: herzenswärme, auf jeden fall!

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    1. liebe sylvia, vom sozialgefüge der affen können wir sogar was lernen, glaube ich. mir tut übrigens leid, das ich den/die maler(- in) des affen nicht nennen kann. so ein tolles bild, auch im zusammenhang mit kafkas text vorstellbar. schönen sonntag wünscht roswitha

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  6. Lb Roswitha 👩‍❤️‍👩
    schließe mich oben geschriebenen Worten
    ganz und gar an ... 🙏🏻

    "Herzenswärme ist noch immer die zuverlässigste Energiequelle."

    (unbekannt)

    Herzl. Mittwochsgrüße 🍂🥀
    von Annette 🥰

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    1. da heizen wir mal schön ein, braucht noch nicht einmal strom oder gas. einen schönen sonntag, liebe annette, gruß roswitha

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