Mittwoch, 3. Juli 2019

Brief an einen reisenden Freund







„… er war überall a bissl ungern!“ K. Valentin


Lieber Freund,

nun gehst Du wieder auf Reisen! In fremde Welten eintauchen, geht das noch, wenn man so erwachsen ist wie wir? Sind wir nicht angefüllt mit unserer Welt, wie immer sie aussieht, und mit unseren bisherigen Erfahrungen zementiert in Denkweisen, die denen des Eintauchens in fremde Welten widersprechen?
Die Sehnsucht nach fremden Welten, nach anderen oder neuen Erfahrungen ist da. Aber auch die Bereitschaft, den alten Ballast abzuwerfen? Schmerzhaft sich die Wurzel auszureißen - nur wir selbst sollten dies tun! - und mit der Verletzung so offen sein, dass wir neue Erfahrungen machen können, das wäre es.

Einerseits ist es so, dass dies die Grundvoraussetzung zur Reise sein sollte, wenn sie der Bereicherung der Person und nicht nur dem Zeitvertreib dienen sollte. Anderseits machen wir uns in unserem eigenen Denksystem schnell mal was vor, und erkennen es nicht, obwohl wir es bei anderen Menschen… die Geschichte mit dem Balken und dem Splitter, altes Testament…
Na, ich wünsche Dir sehr, dass Du offen sein kannst und Dich auf dieses Land, das ja noch nicht so wie hier organisiert ist, einlassen kannst. Du kannst ja nichts verlieren dabei, nur gewinnen.

Ich wäre gern Reisende, aber mit viel mehr Zeit, ich wanderte durch Straßen und schaute dem Alltag der Menschen zu. Mit unseren Augen schauen und dabei von uns absehen, oder so ähnlich…

5 Kommentare:

  1. „Reisen ist, in jedem Augenblick geboren werden und sterben.“

    ~ Victor Hugo

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    1. Wer will schon ständig geboren werden und sterben? Victor Hugo kannte ja die heuigen Möglichkeiten nicht. Leben wäre eine prima Alternative zum Hin- und Her.

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    2. Liebe Grüße für Dich, Annette!

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  2. Ich bin keine Reisende,
    liebe Roswitha,
    aber ich bin gern an einem Ort. Schauen. Staunen. Erleben.
    Ganz ohne Druck und Abhaken einer 'To-do-Liste'...

    Lieben Gruss
    Hausfrau Hanna

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    1. Mir geht es ebenso, und wenn Ortveränderung, dann mit viel Muse. Lieben Gruß, Roswitha

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