Eine
Frau
Noch
keine Seniorin, ist sie gleichwohl vergreist. Das macht die Angst vor
dem Unfassbaren, Angst, die sich nicht an bestimmten Dingen
festmachen lässt, sozusagen frei galoppierende Angst. Kein
besorgniserregenden Vorkommnisse, keine schlimmen Lebensumstände
oder körperliche Bedrängnis gehören zu ihrem Leben.
Sie
lebt jeden Tag einzeln, die Tage sind unendlich lang. Wenn sie zurück
schaut, sehr selten, sind die Tage einfach verschwunden, es bleibt
wenig an Erinnerung.
Sie
sagt, das Leben geht zu schnell vorbei.
Sie
ist niemanden wichtig, nicht einmal sich selbst. Andere Frauen in
ihrer Situation hätten sich eine Liebhaberei zugelegt, manche sogar
einen Liebhaber. Dazu fehlt ihr die Phantasie.
„Leben
ist Arbeit und anständig seine Pflicht tun.“
Sie
fühlt sich zu unwichtig, um Ansprüche zu stellen. Schnell ist sie
gekränkt, wenn von ihr als selbstverständlich angesehene Normen von
anderen nicht erfüllt werden.
Die
Mauer zwischen ihr und dem Leben ist hoch, fast unüberwindbar. Angst
lässt nur kleine Lücken.
So
lebt sie in einer Art getroster Verzweiflung.
„Kein
ausländisches Essen, sagt sie, damit hat sich einmal der Vetter eines
Nachbarn den Magen verdorben. Keine moderne Kunst, ist alles Quatsch,
nicht notwendig.“
„Die
ganze Welt besteht aus Seilschaften um uns kleinen Leuten das Geld
aus der Tasche zu ziehen. Keine Chance hat man, wenn man nicht dazu
gehört!
Überhaupt,
die Umstände, in die man gerät, wenn man im Ausland Urlaub macht
und krank würde! Da fahren wir nicht hin, dann kann uns das nicht
passieren.
Wir
machen immer am gleichen Ort Urlaub. Im Allgäu, da kennt man alles
und wird nicht bestohlen.“
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Ich möchte diese Frau locken in ein freudiges Abenteuer, nicht nur ein Stück Kuchen mit ihr essen.
Studiere die Menschen, nicht um sie zu überlisten und auszubeuten, sondern um das Gute in ihnen aufzuwecken und in Bewegung zu setzen!
AntwortenLöschenGottfried Keller *♥*
Das wird nicht leicht sein. Aber vielleicht ist ein Stück Kuchen der Anfang?
AntwortenLöschenKuchen ... evtl. Likörchen undoder SCHOKI ... bei mir... würd´s helfen (ړײ) *hehe*
LöschenIrgenwo las ich einmal, man sollte nicht die Fehler bekämpfen, sondern das Fehlende ersetzen, so gut es geht. Zaghaft zwar, aber das geht. Und das Likörchen sende ich imaginär Annette, weil ich Angst habe, dass die Frau mit Alkohol nicht umgehen kann.
LöschenLikör tröstet nur in kleinen Dosen...