Sonntag, 9. Januar 2022

ungewolltes und abseitiges


" Ich grinste in mich hinein, während er auf seinem Sitz herumzappelte. Ich mochte ihn nicht, allerdings nicht, weil er so war, wie er war, sondern, weil er sich selbst nicht mochte und mich zwang, die Kleinlichkeit meines Charakters zu offenbaren, die mich dazu brachte, derart hässliche Dinge zu sagen. Aber ich durfte keinesfalls zulassen, dass er mich kampflos besiegte." 
aus: Vincent O. Carter, Meine weisse Stadt, Limmat- Verlag

das bern- buch des aus USA stammenden autors über den alltäglichen rassismus bewegt und erschreckt mich. und sätze wie der oben machen mich betroffen. auch ich kenne die situationen, in denen mich ein mensch so provozierte, dass ich etwas tat oder sagte, was ich nicht wollte. manchmal erschrecken mich eigene gedanken, tief in mir drin muss es sie geben, ich will sie mit verstand nicht. etwas in mir, ist es das unbewusste, von dem psychologen sprachen? warum lasse ich mich provozieren? 
ich möchte gut und freundlich und voller verständnis sein, tolerant und offen. so war mein idealistisches bild von mir 😒


dekorative säule am schaufenster

es gibt also auch von uns eine schauseite und eine abseite. meine oma sagte dazu, der mensch sei nicht vorne wie hinten. damit hatte sie auch recht.









 

10 Kommentare:

  1. Wahrscheinlich sind wir zu allerlei abseitigen Äusserungen und Taten fähig, die wir uns nicht eingestehen wollen. Aber wichtig ist ja, dass wir gegen die inneren Schweinehunde - welcher Art auch immer - ankämpfen. Und das gelingt meistens ganz gut. :--)
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

    AntwortenLöschen
  2. Eine Oma mit wahrscheinlich einschlägigen Erfahrungen...Früher hatten Omas durch die durchlittenen Zeiten echt was zu sagen...Heute auch, aber irgendwie anders...
    Gruß von Sonja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. heutige omas haben sicher auch etwas zu sagen, ich erinnere mich an blogbeiträge mit deinem kleinen enkel. wir sind anders, aber gern erzählende oma, hab es gut, gruss roswitha

      Löschen
  3. "Echte Toleranz ist nicht möglich ohne Liebe.“ (Albert Schweitzer)

    ... Omas 👵🏻
    auch, mit ihren Lebensweisheiten sind wahre SCHÄTZE 💖

    Herzlichste Montags-Wochenstart-Grüße von Annette 🙋‍♀️

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. manchmal ist das mit der liebe kein zuckerschlecken. und manche lebensweisheiten müssen den veränderten zeitläufen angepasst werden, oder manchmal auch gerade nicht. hab es gut, liebe annette, gruss roswitha

      Löschen
  4. o ja! auch ich bin in letzter zeit
    öfter mal sehr überrascht von mir.
    bissl dünnhäutiger, und schon...
    lieber gruß
    Sylvia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. wie sollte es auch anders sein, wie leben in einer zeit des umbruches, sind mittendrin und manchmal daneben. lieben gruss, roswitha

      Löschen
  5. Sich ab und zu,
    liebe Roswitha,
    dem inneren Schweinehund stellen und seine kleinlichen, missgünstigen, hässlichen Seiten selbstkritisch wahrzunehmen, ist nicht nur negativ...

    Deine Oma hatte recht!

    Herzlichen Gruss in die neue Woche
    Hausfrau Hanna

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. ich müsste öfter darüber nachdenken, was sie über manches aktuell sagen würde. ich glaube, ich wäre weniger aufgeregt.
      lieben gruss, roswitha

      Löschen

naheliegende gedanken

gerne gesehen im TV: Wie und wo möchten wir heutzutage sterben? Was passiert beim Sterbeprozess? Wie steht es um die Kultur der Sterbebegl...