Sonntag, 8. Mai 2022

drei Frauen am Strand

 

                                            Skulptur: Drei Freundinnen,  Marianne Wagner, Breuberg


" Nicht müde werden, sondern dem Wunder... " dichtete Hilde Domin. Hinschauen statt in die Schlacht ziehen. Sich die Welt nicht untertan machen, sondern sie auf uns zukommen lassen. Sitzen statt rennen. Warten statt Abenteuer. Doch ist das nicht wieder die alte Rolle der Penelope? Das Gegenteil einer Story? Momentaufnahmen der puren Aufmerksamkeit von Augenblick zu Augenblick: Darin könnte eine ganz andere Art verborgen liegen, die Welt wahrzunehmen und über sie zu berichten. Eine fragmentarische, aber unter Umständen wahrhaftigere und sogar poetischere Erzählhaltung als das ewige Narrativ von Aufbruch, Kampf und Rettung. Vielleicht ist die weibliche Dramaturgie am Ende doch eine andere, überlegen wir, kein Kreis, sondern eine Wellenbewegung. " Zitat Doris Dörrie, Die Heldin reist, Diogenes

Auschnitt: drei ältere weiße Damen sitzen am Strand und unterhalten sich über ihr Leben und über Erlebnisse, sie erinnern sich, lachen und sind geborgen miteinander in alter Freundschaft.

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dieses bild weckt sehnsucht in mir nach entspanntem miteinander und austausch über erlebtes. aber auch diese freundinnen leben ihren alltag weit entfernt voneinander. und ist es nicht sehr wichtig, auch die angeblich "kleinen dinge" des alltags zu beachten, deren aneinanderreihung ist unser leben. so leben wir schritt für schritt, und der berg wird weniger unüberwindbar.

wieviel unglück haben heldinnen und helden angerichtet? wieviel gute momente wurden übersehen im warten auf eine "große chance"?


9 Kommentare:

  1. "Die Welt auf sich zukommen lassen",
    liebe Roswitha,
    ein Gedanke, der mich sehr anspricht.
    Ich bin gespannt auf das ganze Buch von Doris Dörrie (die ich sehr schätze).

    Danke auch für deine Gedanken und das Bild mit der Skulpturengruppe!

    Lieben Gruss in den Sonntag
    Hausfrau Hanna

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    1. danke für den kommentar, die frauengruppe war schlecht zu fotografieren, muss noch üben. das buch war anregend. herzlichen gruß, roswitha

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  2. Ja, die kleinen Herausforderungen der Tage meistern, zusammen an brauchbaren Lösungen arbeiten, sich unterstützen und sich auch gegenseitig inspirieren. Es gibt so vieles, woran wir wachsen und worin wir uns bestätigen können.
    Danke für die schönen Anregungen und herzlichen Sonntagsgruss,
    Brigitte

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  3. Anonym wollte ich eigentlich nicht schreiben.
    Nochmals lieben Gruss,
    Brigitte von Quersatzein

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    1. diese anregungen finde ich auch häufig bei dir, so sind wir alle unterwegs. herzlichen gruß, roswitha

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  4. Doch, ich denke, das Leben ist eine Wellenbewegung. Manchmal ist Warten und Ruhe Trumpf, manchmal aber muss man "rennen" und vorwärts gehen. Beides zu seiner Zeit.
    Komm gut in die nächste Woche!
    Liebe Grüße
    Calendula

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    1. liebe calendula, so ist es, danke für deinen kommentar, herzlichen gruß, roswitha

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  5. O, dieses Zitat von D.Dörrie kommt mir ja wie gerufen! :) Weil ich grad an so einem Projekt arbeite. Sehr angenehm, sich da zumindest gedanklich in guter Gesellschaft zu wissen. :)
    Liebe Grüße, Andrea

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    1. liebe andrea, schön das ich dir eine anregung zukommen lassen konnte. das buch ist prima, aber bei flugangst nicht vor dem flug lesen(ich bin nie geflogen). herzlichen gruß, roswitha

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