die beiden jungen frauen geniessen den ausritt in der abenddämmerung. kalt ist es, die pferde wärmen, die dicke jacke schützt. manchmal sieht man einen feldhasen springen, die welt scheint auf der höhe menschenleer. es ist wunderbar im wechsel der jahreszeiten in der natur zu sein. kalte hände zu haben und dann ins warme zimmer kommen und etwas warmes trinken ist genuß.
Zwischen den Bahngeleisen
Vertränt sich morgenroter Schnee. — —
Artisten müssen reisen
Ins Gebirge und an die See,
Nach Leipzig — und immer wieder fort, fort.
Nicht aus Vergnügen und nicht zum Sport.
Manchmal tut’s weh.
Der ich zu Hause bei meiner Frau
So gern noch wochenlang bliebe;
Mir schreibt eine schöne Dame:
„Komm zu uns nach Oberammergau.
Bei uns ist Christus und Liebe,
Und unser Schnee leuchtet himmelblau.“ —
Aber Plakate und Zeitungsreklame
Befehlen mich leider nicht dort-,
Sondern anderwohin. Fort, fort.
Der Schnee ist schwarz und traurig
In der Stadt.
Wer da keine Unterkunft hat,
Den bedaure ich.
Der Schnee ist weiß, wo nicht Menschen sind.
Der Schnee ist weiß für jedes Kind.
Und im Frühling, wenn die Schneeglöckchen blühn,
Wird der Schnee wieder grün.
Beschnuppert im grauen Schnee ein Wauwau
Das Gelbe,
Reißt eine strenge Leine ihn fort. —
Mit mir in Oberhimmelblau
War’s ungefähr dasselbe.
Joachim Ringelnatz
"Um die Schönheit einer Schneeflocke erfassen zu können, muss man die Kälte in Kauf nehmen.“ (Aristotle)
AntwortenLöschenIch mag den Winter,
bin in dieser Zeit geboren,
und freue mich immer auf den Frühling ❄️☀️🌱🌸.
Habe mir bereits duftende Hyazinthen sowie bunte Primeln in die Wohnung geholt... 🤗
Herzlichen Gruß von Annette 👩❤️👩
bei mir duften auch hyazinthen, eben hat mir die tochter eine schale geschenkt. dann tranken wir kaffee und aßen schneckenkuchen, lecker. ich hoffe, liebe annette, bei dir ist es auch gemütlich im warmen. herzlichen gruß, roswitha
LöschenWie schön der Ausritt der Frauen und so melancholisch verschmitzt das Ringelnatz-Gedicht, das ich noch nicht kannte.
AntwortenLöschenDanke für beides und einen lieben Gruss ins Heute,
Brigitte
liebe brigitte, dir ein anregendes und bildreiches wochenende und einen warmen platz zum ausruhen wünscht roswitha
LöschenAch, ein Ausritt war's, der diese unfassbar schönen Bilder ermöglicht hat! Da schlägt das Herz vor Freude!
AntwortenLöschenKlärende Kälte - wärmende Stube und ein gutes Getränk, welch wohltuende Kombination!
Ein Hoch auf stille Wege in die Natur, wir können sie manchmal gar nicht genug schätzen, wenn sie in guter Nachbarschaft liegen. Ich gehöre jedenfalls zu den Glücklichen!
Herzliche Grüße,
C Stern
pferde sind gut für junge menschen, dieser hafflinger wurde wegen corona angeschafft. die bewegung in der natur und mit tieren war ein gutes mittel gegen isolation. eine gute idee des großvaters, die immer noch freude bringt. herzlichen gruß, roswitha
LöschenHallo Roswitha, offenbar bin ich nicht nur in Musik, sondern auch in Lyrik nicht so bewandert, denn ich kenne immer nur einen anderen Ringelnatz, dem der Schalk im Nacken sitzt.
AntwortenLöschenDieser hier hat mit seinen Worten über die Natur natürlich recht, und sicher fanden sich zu seiner Zeit noch eher ruhige Wege als heute.
Einen schönen Donnerstagabend wünscht dir
Clara
auch in berlin gibt es ruhige wege, nicht in s- bahn-nähe, weiß ich von berliner bloggern und den freunden. gedichte lese ich seit der kindheit, also schon ziemlich lange, und immer. und mit der musik wird es so sein, dass es mit der jugend zu tun hat, die so anders war in manchem, glaube ich. ein spannendes wochenende und wärme wünsche ich dir, gruß roswitha
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