Donnerstag, 28. März 2024

naheliegende gedanken

gerne gesehen im TV:

Wie und wo möchten wir heutzutage sterben? Was passiert beim Sterbeprozess? Wie steht es um die Kultur der Sterbebegleitung? Was können wir tun, um leichter mit dem Tod umzugehen?

Wie gehen die Menschen heutzutage mit dem Tod um, wie trauern sie, und wie hat sich die Bestattungskultur gewandelt?

Produktionsland und -jahr Deutschland 2024, 3 Sat 27. März 20.15 Uhr
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neue gedanken und erkenntnisse bekam ich durch diese reportagen. ich dachte bisher immer, nach meinem tod will ich verbrannt werden und die urne soll in den friedwald kommen. denke ich nun erstmal nicht mehr, weil es ja viele rituale um bestattungen gibt und friedhöfe auch gedenkorte sind. früher behauptete ich, gedenken kann man überall. das stimmt, aber ein friedhof ist eine ansammlung von gedenkorten von nahen oder fernen mitmenschen. er zeigt uns, wir sind teil einer gesellschaft. da gibt es gräber mit ganz persönlichen zeichen. und es gibt gräber, zu denen kommt nie mehr ein mensch, sie zeigen spontanvegetation. gräber von bekannten menschen werden zu pilgerstätten für fans, wie das grab von edith piaf oder von jim morrison in paris. in berlin erinnere ich mich gerne an den dorotheenstädtischen friedhof, viele bekannte menschen liegen dort. und grabsteine, an denen man traurige familiengeschichten ablesen kann.  
 
vor vielen jahren waren wir mal in kassel im museum für sepulkralkultur. eine spannende geschichte über unseren umgang mit den toten mitmenschen über jahrhunderte, wie sich die vorstellungen des notwendigen ändern, konnten wir dort sehen und lesen.
 
es ist teil unserer kultur was mit den toten geschieht. die ausstellung körperwelten ist ein beispiel für den voyeuristischen blick auf andere, der blick auf den tod verschwindet zugunsten einer gefälligen darstellung der leichen. der tod, in filmen und computerspielen allgegenwärtig, wird alltag und entfernt uns vom sterben und dem umgang mit der eigenen begrenzheit, der allgegenwärtigen todesgefahr für jede/jeden von uns. 



 

12 Kommentare:

  1. "Frohen und gesegneten Karfreitag
    ... lb Roswitha 👩‍❤️‍👩

    "Sende DIR meine herzlichen Grüße.... zu den Osterfeiertage 🌿🐰🥚
    Mögest du Frieden und Hoffnung in deinem Herzen finden und dich von Gottes Liebe getragen fühlen... 🙏

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    1. wir hatten gestern unseren familientag, heute und morgen ruhe. auch dir, liebe annette, frohe ostern!

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  2. Ein interessanter Beitrag.
    Was mich bei dem Thema sehr unangenehm berührt, sind die speziell deutschen Verhaltensweisen im Umfeld einer Bestattung.
    Das deutsche Vorschriften und Verordnungen sind unmenschlich. Und wenige Bestattungs"unternehmen" erwirtschaften Milliardenumsätze jedes Jahr. Trauer und Hilflosigkeit der Hinterbliebenen werden schamlos abgezockt und ausgenutzt. Neuerdings sind diese Geschäftemacher auch noch als Versicherungsverkäufer unterwegs.

    Geist und Seele sind unzerstörbar; darauf kommt es an. Meine leiblichen Reste werden verbrannt werden. Und meine Liebste weiss, was sie mit meiner Asche danach zu tun hat.

    Trotz Karfreitagsregen wünsche ich ein erhellendes Osterwochenende
    Robert

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    1. das mit den bestattungsfirmen sehe ich auch so. nach mehrmaliger organisationen von bestattungen werde ich nie mehr hilflos mir unnützen kram andrehen lassen. ich fühlte mich traurig und akzeptierte, beim dritten mal widersprach ich, und jetzt werde ich nur noch mit eigenem plan die bestatter besuchen. plastikdecken zum verbrennen, kissen und teure särge fürs feuer- was soll das? dann muss man hören, das ist mir der tote wert. emotionen ausnutzen ist einfach im trauerfall. gut das wir einen plan haben. herzlichen gruß, roswitha

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  3. Danke für diesen nachdenklich stimmenden Beitrag zum heutigen Karfreitag.
    Ich denke, es lohnt sich, über den Tod und die damit verbundene Zeit davor und danach offen und vorurteilslos zu sprechen.
    Vor allem sind es ja die Mitmenschen, die mit dem Sterben und dem Tod ihrer Angehörigen umgehen müssen. Das ist sehr individuell und diffizil. Und die Trauer später ist es auch ...
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

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    1. wir tun gut, wenn wir ohne trauer mit unseren liebsten reden über den tod und was passieren sollte. wir können ein wenig lernen dabei, herzlichen gruß, liebe brigitte, roswitha

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  4. Dein Beitrag,
    liebe Roswitha,
    deine Gedanken und Worte passen in die Karwoche und geben Anstoss für eigene Gedanken.
    Selbst denke ich, dass es viele unterschiedliche Bestattungs-Möglichkeiten gibt. Für jede und jeden.
    Ob im Rhein. In einem Gedenkhain im Wald. Oder auf dem Friedhof in einem Urnengrab oder im Gemeinschaftsgrab.
    Einen lieben Gruss in den Karfreitag
    Hausfrau Hanna

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    1. das deutsche bestattungswesen ändert sich hoffentlich gerade, gedanken machen ist gut. herzlichen gruß, roswitha

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  5. Diesen TV-Beitrag habe ich ebenfalls etwas verfolgt.
    Selbstbestimmt zu leben bedeutet mir auch, selbstbestimmt zu sterben. Dieses Thema wird immer noch sehr emotional behandelt. Die Regelungen in D finde ich grundsätzlich richtig.

    In einem Seminar zum Thema Sterben habe ich den Eindruck gewonnen, dass auch Bestatter erst in den letzten Jahren so richtig begreifen, was sie den Angehörigen von Verstorbenen früher des öfteren verwehrt haben: Heute wird in dieser Weise geschult, dass ein "Begreifen" des Todes für Angehörige oft sehr wichtig ist. Wer sich wünscht, einen geliebten Menschen noch einmal zu sehen, dem soll das möglich sein.
    Im Sinne des Begreifens und des Sich-Erinnerns kann ich durchaus auch verstehen, dass sich Angehörige die früher immer üblichen Sargbestattungen wünschen.
    Dennoch wünsche ich mir eine möglichst naturnahe Bestattung. Geist und Seele verschwinden nicht, das ist auch mein Glaube.

    Die Ausstellung Körperwelten finde ich übrigens mehr als befremdlich. Ich kann mich mit diesem Voyeurismus nicht anfreunden.

    Danke für das Aufgreifen dieses großen Themas!
    Einen lieben Gruß zu Dir, C Stern

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    1. liebe c stern, wichtig sind gespräche vorher, oder wenigstens versuchen, die eigene haltung zu klären und zu vermitteln. eigenlich dürfte es körperwelten nicht geben, noch nicht einmal eine urne darf ich zuhause aufbewahren, es herrscht bestattungspflicht. liebe grüsse für dich, roswitha

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  6. Habe das auch gesehen. Erstaunlich dieser flotte Jungbestatter, der freundlich mit den Toten umging und interessierte Menschen dabei zusehen lässt. Alles sehr nachdenkenswert!
    Hab schöne Zeiten, wünscht Sonja

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    1. liebe sonja, wir fanden die sendung gut, und am darauffolgenden tag passend noch berichte von wunderbaren friedhöfen. es gab viel gespäch übers thema. der jungbestatter wahr nahbar, fand ich prima, hilfreich und not-wendig. herzlichen gruß, roswitha

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