Freitag, 31. Mai 2024

menschen beim tun

                                                        foto: ackerbaupankow.blogspot.com 

          dieses altmeisterliche foto musste ich unbedingt zeigen, wie ein gemälde ist der spatz im efeu.

ich lese ja täglich zeitung, leider stehen dort auch täglich nachrichten, die ich eigentlich nicht für möglich gehalten hätte. da hat eine gruppe engagierter eisenbahnfreunde einen historischen diesel- schienenbus(VT 798) aufgearbeitet  und betreibt im sommer die nebenstrecke erfolgreich mithilfe des fördervereins. die bahnübergänge sind z. t. nur mit rotlich, aber es gibt auch schranken. eigentlich kein problem, wenn alle verkehrsteilnehmer sich an die regeln halten. jetzt ist ein neunzigjähriger über das rotlicht gefahren und hat dabei den schienenbus, sein auto und die signalanlage beschädigt. einige tage vorher hatte ein junge rotlicht und schranken umfahren. zum glück wurde niemand verletzt, wie eigentlich immer bei unfällen an dieser strecke. der vorsitzende des fördervereins appelierte in der tageszeitung an die autofahrer, auf das rotlicht der ampel zu achten. er sagte, viele betrachteten die rote ampel nur noch als eine empfehlung. die lokführer kennen die problematik und fahren langsam und besonders achtsam, autos dürfen nur 30 kmh fahren. da passiert es gelegentlich, dass ein auto die haltenden autos überholt. die strecke ist nicht schuld, wenn autofahrende das rot nicht beachten.
gruppen und einzelne menschen werden durch dieses verhalten um ein nostalgisches vergnügen gebracht.

ist es pure verantwortungslosigkeit, die zu diesem verhalten führt? auf dieser nebenstraße fahren hauptsächlich einheimische, was denken sie? welche gedanken treiben sie, sich und andere und ihre blechkiste zu riskieren?
verlieren menschen ihre steuerungsfähigkeit, oder ist es zorn auf die vergnügten ausflügler...?

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noch etwas anderes:

„Eines Tages kam Thomas Edison von der Schule nachhause und gab seiner Mutter einen Brief. Er sagte ihr: „Mein Lehrer hat mir diesen Brief gegeben und sagte mir, ich solle ihn nur meiner Mutter zu lesen geben.“ Die Mutter hatte die Augen voller Tränen, als sie dem Kind laut vorlas: „Ihr Sohn ist ein Genie. Diese Schule ist zu klein für ihn und hat keine Lehrer, die gut genug sind, ihn zu unterrichten. Bitte unterrichten Sie ihn selbst.“ Viele Jahre nach dem Tod der Mutter, Edison war inzwischen einer der größten Erfinder des Jahrhunderts, durchsuchte er eine Tages alte Familiensachen. Plötzlich stieß er in einer Schreibtischschublade auf ein zusammengefaltetes Blatt Papier. Er nahm es und öffnete es. Auf dem Blatt stand geschrieben: „Ihr Sohn ist geistig behindert. Wir wollen ihn nicht mehr in unserer Schule haben.“ Edison weinte stundenlang und dann schrieb er in sein Tagebuch: „Thomas Alva Edison war ein geistig behindertes Kind. Durch eine heldenhafte Mutter wurde er zum größten Genie des Jahrhunderts.“

(Aus GEA – GehenSitzenLiegen. Nummer 92, Herbst 2019, Wien


- da mal drüber nachdenken lohnt sicher, denken eigentlich immer...
 

8 Kommentare:

  1. Die ersten Geschichten sind bedrückend und lassen viele Fragen offen. Die Geschichte mit T. Edison kannte ich noch von früher, war damals schon und auch diesmal beim Lesen fast zu Tränen gerührt.
    So eine Mutter oder einen Vater sollte jedes Kind haben!!!
    Einen lieben Gruss, noch ganz in Gedanken,
    Brigitte

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    1. dann hoffen wir einmal, dass sich die haltung gegenüber der allgemeinheit nicht vermehrt, eher die klugheit der mutter. herzlichen gruß, roswitha

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  2. Die Geschichte von Edison ist zutiefst berührend - ich habe sie schon des öfteren gelesen und mich immer wieder darüber gewundert, wie wenig Verstand und Empathie Lehrer*innen hatten bzw. haben können, leider auch noch gegenwärtig. Wenn sich Kinder auffällig verhalten, ist doch so rasch wie möglich zu hinterfragen, wo die Ursachen liegen könnten. Manchmal eben auch in einer Behinderung, die nicht sofort augenscheinlich ist. Unfassbar, was seine liebevolle Mutter vermochte: Sie hat einen großen Geist ins Leben begleitet, mit aller Weisheit und Liebe. Meine tiefe Bewunderung solchen Müttern, Eltern, Großeltern!

    Bei sehr jungen und besonders alten AutofahrerInnen gibt es leider immer wieder auch das Phänomen, dass sie sich selbst überschätzen. Muss man mit neunzig noch mit dem Auto fahren? Ich vermute, die meisten sind in diesem Alter nicht mehr besonders achtsam, aus welchen Gründen auch immer. Aus diesem Grunde halte ich Überprüfungen der Fahrtüchtigkeit ab einem gewissen Alter für sinnvoll.
    Ich muss an einer Stelle, an der ich den Verkehr sehr gut beobachten kann, immer wieder auf meinen Bus warten. Da fallen mir schon Handlungen auf, die ich nur als ungestüm oder unaufmerksam einordnen kann. Wenn sich Menschen schon selbst in Gefahr bringen, ist es schlimm genug - aber andere Menschen ebenfalls gefährden? Dazu gehört neben Übermut, Selbstüberschätzung, Drogenkonsum, Müdigkeit durch Medikamente eben auch manchmal eine Portion Dummheit - Imponiergehabe?
    Ich wünsche allen hier Lesenden, dass sie immer gut auf ihren Wegen unterwegs sind!
    Liebe Grüße, C Stern

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    1. vielleicht fühlen sich manche menschen im auto ganz autark, ähnlich einem alleinherrscher, nur eigenen eingebungen verpflichtet. ich wünsche dir jedenfalls auf deinen wegen rücksichtsvolle menschen, herzlich, roswitha

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  3. Ich verstehe,
    liebe Roswitha,
    solche Verkehrsteilnehmende, die sich an keine Regeln halten und damit andere gefährden, nicht.
    Edisons Geschichte kannte ich zwar, liess mich jedoch auch dieses Mal berühren beim Lesen:
    Danke!
    Liebe Grüsse ins Wochenende
    Hausfrau Hanna

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    1. eigentlich wäre es ja einfach: tue nichts, was du von anderen menschen dir gegenüber nicht erleben willst, es wäre so einfach. herzlichen gruß, roswitha

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  4. Herzlichen 🌦️ Guten Morgen ☕☕ SONNTAGSgruß 🌿🌹 dalass 👩‍❤️‍👩

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    1. danke, liebe annette, dir eine gute frühsommerwoche ohne regen, hoffentlich. herzlich, roswitha

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