Dienstag, 5. November 2024

Baumnutzen und Waldsicherung


 bald ist die alte linde vor unserem haus kahl, berge von blättern kehrten wir weg. gerne, da diese linde uns im frühling duft schenkt, im sommer schatten, und das ganze jahr ist sie der spielbaum und lebensbaum vieler vögel.

ich hörte wieder von menschen, denen herangewehte blätter ein ärgernis sind. ich hörte beschwerden von angehörigen, die das fällen eines baumes auf dem friedhof verlangen, weil ihr grabschmuck von blättern verdeckt wird. und heute stand in der RNZ, dass gemeinden ruhebänke an wanderwegen entfernen wegen der haftung. Grund lt. RNZ:                                                                                                                       "Die aus der allgemeinen Schadensersatzpflicht abgeleitete Verkehrssicherungspflicht verdonnert die Eigentümer der genutzten Grundstücke zur Übernahme der Kosten von Kontrolle, Erhaltung und Sicherung der Bänke. Außerdem können sie bei Unfällen im Wald haftbar gemacht werden...  Bei den Gemeinden trudelten Rechnungen des landeseigenen Forstbetriebes Forst BW für Verkehrsicherung von Bänken ein, die sich auf dem Gelände des Staatswaldes befinden."

"Hintergrund ist, dass mit speziellen Einrichtungen wie einer Bank oder einem Waldsofa nach geltender Rechtsprechung neuer "Verkehr" geschaffen wird." es wird in dem artikel von erhöhtem besucheraufkommen durch waldnutzung festgestellt. der landesseniorenrat beklagt diese entwicklung als "groben Unfug".

zurück zur natur nur mit vollkasko- und rechtsschutzversicherung? wanderwerge ohne bänke, dafür trailpfade für radrenner? ich glaube, manche brauchten im interesse aller eine nachschulung über ein gutes miteinander.

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Ein Grashalm sagte


Ein Grashalm sagte zu einem Blatt im Herbst: „Du machst solchen
Lärm, wenn Du fällst! Du störst meine Winterträume."
Das Blatt antwortete ungehalten: „Du bist von niedriger Herkunft und
hast dich nie über deine Niedrigkeit erhoben, griesgrämiges, stummes
Ding. Du lebst nicht in den höheren Sphären und hast von Musik keine Ahnung."

Dann legte sich das Blatt auf die Erde und schlief ein.
Als der Frühling kam, erwachte es wieder- und war ein Grashalm.
Als es Herbst wurde, die Zeit für den Winterschlaf nahte und in den Lüften die Blätter fielen, murmelte es: „O diese Blätter im Herbst!
Sie machen so einen Lärm! Sie stören meine Winterträume."

Kahlil Gibran (1883-1931)


14 Kommentare:

  1. Als ich das bei uns in der Tageszeitung las, das mit den Bänken, die abgebaut werden, da bin ich ziemlich wütend geworden. Unser Bürgermeister, den ich daraufhin angesprochen habe, meinte, dass es ihn nicht abhalten wird neue Bänke aufzustellen. Das hat mich dann wieder froh gemacht.

    Die Fabel (ist es eine? Oder gibt es das nur mit Tieren?), jedenfalls gefällt mir die kleine nachdenkliche Geschichte von Kahlil Gibran sehr.

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    1. trost ist mir auch, dass nichts für ewig ist und es wieder geändert werden kann. zumindestens vieles, auch trump wird mal kompost wie der grashalm(sicher ein ganz grosses), liebe grüsse, roswitha

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  2. also sachen gibts! die meckerei wegen des vielen "drecks", den die blätter machen, hörte ich allerdings auch schon öfter. sowas doofes!
    ich lieb so den geruch und das laubgeraschel. klar muss mans auch wegfegen, damit die menschen nicht hinfallen. aber das macht doch nix. und das mit den bänken ist echt ein schildbürgermeisterstreich. menno!
    die geschichte allerdings gefällt mir richtig gut...

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    1. Diese Meckerer,
      liebe Roswitha und liebe Sylvia,
      und Stänkerer sind auch hier immer wieder zu hören!
      Unsere ehemalige Hausbesitzerin hatte sogar im Sinn, den wunderschönen, schattenspendenden und den Vögeln Rückzug bietenden Ahorn fällen lassen. Der Grund waren die Kosten...
      Mir verschlug es die Sprache.
      Danke für Khalil Gibrans Geschichte vom Grashalm, der ein Blatt wurde und einen lieben Gruss in den Spätnachmittag
      Hausfrau Hanna

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    2. diese menschen wollen natur am besten auf "schönen" fotos, ohne eigenen einsatz. sie fühlen keine verantwortung, nur macht. wann gibt es änderungen? lieben gruß an einem denkwürdigen tag voller ratlosigkeit, roswitha

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  3. "Wir sind alle Blätter an einem Baum,
    keins dem andern ähnlich,
    das eine symmetrisch, das andere nicht,
    und doch alle gleich wichtig dem Ganzen."

    Gotthold Ephraim Lessing (1729 - 178)

    🍂 Herzliche November Grüße von Annette 👩‍❤️‍👩

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    1. liebe annette, lessing kannte nicht die typen, die sich als herr der bäume sahen, viel wichtiger als wir. herzlichen gruß, roswitha

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  4. Gerade heute ist die Begegnung mit der bodenlosen Blödheit von 51% der Menschheit geradezu unerträglich.

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    1. liebe ilse, wenn doch nur dieser teil auch alleine die konsequenzen tragen müsste! und die reihe der größenwahnsinnigen männer wird nicht kleiner. die zahl ihrer opfer auch nicht. auch frauen wählen diese männer und glauben, ein stück der macht zu besitzen. es schafft mich und macht mich wütend. herzlichen gruß von roswitha

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  5. Sorry, der letzte Kommentar war von mir, Ilse 356 days

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  6. So dumm kann es laufen, im Dorf, im Wald und in den Staaten, ach, lieber Himmel! Ich bin einfach nur traurig über diese Entwicklung!
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

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    1. liebe brigitte, da ist unsere intelligenz und ausdauer gefragt, wenn wir genug menschen sind, versetzen wir berge. einen traurigen, aber auch suchenden abendgruß von roswitha

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  7. Vor paar Jahren entsetzte mich meine Schwiegermutter, die ein Herbstblatt auf der blanken Grabplatte irgendeiner Anneliese anprangerte als sie vom Friedhof kam….ach, es gibt so vieles auf dieser Welt anzuprangern, meint Sonja

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    1. die menschen sind der natur entwöhnt und haben angst, wenn etwas unplanbares geschieht, glaube ich, liebe sonja. zum glück du nicht, du bist voll von geschichten und wörtern, danke dafür. einen schönen abend wünscht roswitha

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