Dienstag, 17. September 2019

Herr Nebelkrähe, verwischt





Herr Nebelkrähe geht heute auf zwei Füssen bummeln. Er wartet nicht zu Unrecht auf die Menschen,  die ihm immer wieder essbares zuwerfen. Leider wissen die Menschen nicht was Nebelkrähen bekommt, nicht einmal, was gut für sie ist.
Sonst würden sie mehr auf die Natur achten, in und außerhalb der Stadt! Über und unter der Erde, immer.


Marie Luise Kaschnitz

Ohne Ort und Ziel


Keinen Ort mehr haben
Kein auszuweisendes Ziel
Nicht greifbarer sein
Als Spiegelbilder der Tauben
Auf der regenroten Terrasse
Als der Klagschrei der Eulen
Im Schwarznadelbaum.
Forttragen nichts
Als leichthin jenes mein Tal
In der offenen Hand.
Aufwachen nachts
Ins Tretrad springen
Meine kreisende Himmelsleiter.
Unten wie oben
Ist Anfang und Ende
Oben wie unten
Schlag ich mich frei.
(aus: M.L.K.: Dein Schweigen - meine Stimme. Gedichte 1958-1961, 1962)


4 Kommentare:

  1. Aus einer Krähe wird niemals eine Taube.

    Sprichwort

    Ich mag sie ALLE !!!
    Gestern saß eine Wildtaube auf meinem Balkon ... WAS für ein schönes Tier ... meine Katzen waren auch ganz begeistert ... (ړײ)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tauben mag ich in den hier vorkommenden Massen nicht- die Menschen füttern trotz Verbot weiter, und alles ist beschissen. Schön sind alle Tiere je nach ihrer Art, ich habe gestern Spinnweben fotografiert.
      Wenn die Katzen einen Vogel erwischen, ist das auch Natur.
      Lb Gruß, Roswitha

      Löschen

gemeinsinn und verantwortung

                                                  irgendwo in berlin(hauptbahnhof?) Mit Gemeinsinn vorankommen , mein Leserbrief in der Sa...