Teppichentwurf Jan, 11 Jahre
fünfhundert beiträge, so schnell kann es gehen. warum begann ich? es ist eine erkundungstour nach menschen, denen ich im alltag nicht begegne. das bloggen bringt mir anregungen durchs lesen anderer blogs, aber auch durch das formulieren meiner texte. mit corona und alter bin ich ortsfester geworden, zur bewegung reicht mir schwimmen oder die kneippanlage, und die einkäufe auf dem markt und in der kleinstadt.
tägliches kochen mit frischen, überwiegend regionalen zutaten und der haushalt erfüllen neben meiner lese- und denklust meine tage. das ist ein privileg. ich schreibe seit bald sechzig jahren, und immer noch macht es mir freude, ich male, bastele, dekoriere.
in meinem letzten text schrieb ich über notwendige lernschritte für alle in einer welt, die sich verändert. den text von paul parin über das ausmaß an ausbeutung und unterdrückung hatte ich mit bedacht ausgesucht. wir brauchen keine revolution, sondern mut zur souveränität, damit wir die notwendige veränderung bei uns beginnen, nur das liegt in unserer hand. das eigene denken führt zu eigenen lösungen. nicht presse und tv, nicht talkrunden oder magazine sollten unser denken beherrschen.
wir können nichts positives erwarten, wenn wir selbst keine hoffnung haben. wenn es nichts zu lachen gibt, bewegen wir einfach trotzdem unsere gesichtsmuskeln als würden wir lachen. ich las, eine minute lachen rege den stoffwechsel ebenso an wie fünf minuten joggen. suchen wir, worüber wir lachen können.
im augenblick reden alle über heizen im winter, weil uns vielleicht das gas fehlt. als ich kind war wurde nur in der küche ein sogenannter beistellherd geheizt, und abends der kleine holzofen im wohnzimmer. die fenster des kinderzimmers hatten morgens eisrosen und waren undurchsichtig. es gab in meiner kindheit kleidung für den sommer und für den winter. in vielen haushalten gehen die bewohner ganzjährig in unterhemden(t-shirt) umher. wasser- und energieverbrauch haben sich stetig gesteigert, unser komfortgedanke bestimmt unser handeln.
wir verbrauchen wenig strom, verzichten auf viele "moderne" geräte, ohne das uns etwas fehlt. unser wasser- und warmwasserverbrauch ist niedrig. wir haben einen ofen und wolldecken für den winter. ich kann mir nicht vorstellen, dass mich eine krisenzeit an etwas hindert, was ich heute tue. sogar bücher sind bei uns und in der bibliothek genug vorhanden. jahrelang ging ich ins unbeheizte freibad oder einen see schwimmen. geflogen bin ich noch nie, mir reichte immer das auto oder die bahn. in fremde welten kann ich nicht in zwei wochen urlaub eintauchen, dann lese ich lieber über das land oder sehe dokumentarfilme.
und die weltpolitik? und der krieg? und die krisen überall? - alles wird nicht weniger, wenn ich mich sorge. es hört niemand auf mich, nicht einmal die deutschen politiker /-innen. gefühle sind auch die folgen unserer gedanken, las ich. fördern wir unser wohlbefinden und das der menschen, mit denen wir zu tun haben.
ich bin für vieles dankbar und die welt ist auch immer noch komisch, alles geschieht gleichzeitig.
die jungen liberalen baden württemberg stellen demnächst einen antrag für die bezahlung beim friseur nach haarlänge. unter anderem heißt es darin: " es ist auch fraglich, mit welchem recht dienstleistende das geschlecht ihrer kundschoft beurteilen, auf deren basis der preis für eine geschlechtsneutrale leistung entschieden wird".