Mittwoch, 21. September 2022

gute hilfe kann verwirren


 „Die traurige Wahrheit ist, dass das meiste Böse von Menschen gemacht wird, die sich zwischen Böse und Gute nicht entschieden haben.“ — Hannah Arendt

immer noch gibt es montagsdemos bei uns, vielleicht mögen die menschen nicht alleine spazieren gehen. eine demokratie verträgt das. ich hätte da andere ideen zum einbringen in die gesellschaft, ich gehe ja auch nicht mit. 

einige fragen habe ich: abgesehen davon, dass es nun zwei gruppen von kriegsflüchtlingen gibt, werden die flüchtlinge aus der ukraine den hiesigen einwohnern gleichgestellt. sie kommen also in ein versicherungssystem, in das sie nie eingezahlt haben(es geschah ähnlich bereits mit der rentenversicherung mehrmals). die berufstätigen menschen/arbeitgeber zahlen in diese arbeitslosenversicherung ein, freiberufler und beamte nicht. die ukrainier dürfen ihren wohnort frei wählen, obwohl es gerade in den städten große wohnungsnot gibt. in einer kleinstadt in der nähe weigerten sich die frauen mit ihren kindern, in die bereitgestellten unterkünfte zu gehen. sie kamen aus städten und konnten sich das landleben nicht vorstellen. alle menschen aus der ukraine dürfen mit dem öpnv kostenlos fahren, hiesige hilfeempfänger nicht. wegen der großzügigkeit unserer politiker/ -innen kommen noch mehr menschen aus der ukraine, hartz 4 und kindergeld gibt es nicht in jedem nachbarland. die schulen, ohnehin in den letzten jahren sehr belastet, bekommen "einfach" kinder zugeteilt, ebenso die kindergärten. turnhallen sollen wieder zweckentfremdet werden als unterkünfte...
was tragen die verantwortlichen politiker/-innen bei, ausser dem ehrenwerten wunsch zu helfen? es ist falsch, eine turnhalle zu belegen, solange noch wohnungen zur verfügung stehen, auch wenn es in einem dorf ist. zur hilfe gehörte für mich auch eine gewisse stärke, um andere hilfebedürftige nicht den rechten parteien zuzutreiben.
die ukrainer können nichts für diese regelungen. sie wussten auch nicht, dass es hier viele wohnungen gibt, in die man nicht mit hund oder katze einziehen kann. sie versuchen, aus ihrer schlimmen lage das beste zu machen. die unangebrachte härte gegenüber manchen menschen aus anderen teilen der welt ist beim vergleich mit diesen regelungen aber gänzlich unverständlich. 

  

Netzfund, Autor/-in unbekannt:

Eines Tages fragen die Stammesmitglieder ihren Häuptling, wie der nächste Winter wird. Er antwortet: „Sehr lang und kalt! Sammelt Holz.“ Sie sammeln Holz, der Winter kommt und ist ganz mild. Im nächsten Jahr fragen sie wieder wie der Winter wird. Er antwortet: „Sehr lang und kalt! Sammelt Holz.“ Sie sammeln Holz und der Winter wird ganz mild. Das gleiche wiederholt sich auch im dritten Jahr. Im vierten Jahr haben sie die Nase voll. „Unser Häuptling ist nicht weise genug, wir gehen jetzt zu einem Meteorologen.“ Gesagt, getan. „Wie wird der nächste Winter?“ Er antwortet: „Sehr lang und kalt.“ Misstrauisch fragen die Ureinwohner, woher er das wisse. Er antwortet: „Ganz einfach, die Stämme in den Bergen sammeln schon drei Jahre lang wie verrückt Holz…“

„Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst zu lügen gewissermaßen eine neue Variante hinzugefügt hat - die teuflischste Variante, die man sich denken kann - nämlich: das Wahrlügen.“ — Hannah Arendt

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/hannah-arendt/
„Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst zu lügen gewissermaßen eine neue Variante hinzugefügt hat - die teuflischste Variante, die man sich denken kann - nämlich: das Wahrlügen.“ — Hannah Arendt

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/hannah-arendt/

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/hannah-arendt/

8 Kommentare:

  1. Ich kann mich aus meiner österreichischen Sicht einbringen und möchte Dir rückmelden, dass sich Deine Beobachtungen mit den meinen decken. Es gibt auch hierzulande zwei Gruppen von Kriegsflüchtlingen.

    Ich glaube, der Unterschied, der zwischen Flüchtlingen gemacht wird, hat vielfach - zumindest hier - auch mit religiösen Hintergründen zu tun. Da sind den Österreicher*innen einfach Menschen aus einem Land, in dem auch ein Christentum gelebt wird, näher. Deshalb das Wesen der Zwei-Klassen-Flüchtlinge, wie ich es auch hier beobachten kann.
    Übrigens aktuell ebenso mit allen nur vorstellbaren Herausforderungen für Pädagog*innen in Bildungs- wie in Betreuungseinrichtungen. Genau so, wie von Dir beschrieben. Wie Kinder in Einrichtungen irgendetwas lernen sollen, wenn sie noch völlig apathisch und traumatisiert sind, ist mir ebenso schleierhaft. Und wie sie sich mit der deutschen Sprache abzumühen haben, das habe ich immer wieder aus nächster Nähe gesehen: Wenig sinnvoll, wenn man Schüler Texte abschreiben lässt, deren Inhalt in keinster Weise begriffen werden kann. So wird das Erlernen einer fremden Sprache wohl eher nicht möglich sein.

    Die Geschichte, die Du angefügt hast, kenne ich und sie zeigt ganz gut, wie in sich geschlossene Systeme funktionieren. Blindes Vertrauen eben ...

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    1. danke für den ergänzenden und zustimmenden kommentar, er bestärkt mich, auch wenn es noch vieler anstrengungen zur änderung bedarf. und das hoffentlich ohne noch größere katastrophen, herzlichen gruß c stern, roswitha

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  2. Das ist viel Stoff zum Nachdenken. Es ist wohl schwierig in dieser Situation, Schlüsse zu ziehen und gangbare Wege zu finden. So vieles ist nicht planbar, nicht überschaubar und wird Zeit brauchen für gute Lösungen.
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

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    1. je mehr menschen gut denken, je besser sind die chancen auf änderungen. herzlichen gruß, roswitha

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  3. Herzlichen Dank übrigens für die Kommentare.

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  4. "Es ist schwer alles richtig zu machen aber leicht alles falsch zu machen."

    HELFEN.... ist das Zauber Wort und MACHEN... die Antwort 👍 und Menschen sollten aus ihren Fehlern lernen 😇🙏

    Herbstlichen WE - Gruß von Annette 🌻🍂 🙋‍♀️

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    1. liebe annette, dir ein gemütliches WE mit lese- und kuschelzeit, bei den wetteraussichten. aus fehlern lernen wäre schon gewinn! herzlichen gruß von roswitha

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