Samstag, 10. Dezember 2022

berliner mit sternen

                                                 

Dies für den und das für jenen.
Viele Tische sind gedeckt.
Keine Zunge soll verhöhnen,
Was der andern Zunge schmeckt.

Lasse jedem seine Freuden,
Gönn ihm, daß er sich erquickt,
Wenn er sittsam und bescheiden
Auf den eignen Teller blickt.

Wenn jedoch bei deinem Tisch er
Unverschämt dich neckt und stört,
Dann so gib ihm einen Wischer,
Daß er merkt, was sich gehört. 

Wilhelm Busch

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Tische sind wichtig in unserem Kulturraum: 

Tischkultur, Trennung von Tisch und Bett, Tischtuch durchschneiden, Altartisch, Runder Tisch, Vesperkirche - diese Worte beschreiben kurz etwas für Menschen wichtiges, zu verschiedenen Zeiten, an vielen Orten in unserem Kulturraum und auch woanders.   

"Und die Mutter blicket stumm auf dem ganzen Tisch herum" , diese Verse stammen aus der Geschichte vom »Zappelphilipp« in dem bekannten Kinderbuch des Frankfurter Arztes Heinrich Hoffmann. diese Atmosphäre mag niemand, nicht einmal die böse blickende Mutter. Wilhelm Busch war wohl ein Zeitgenosse des Herrn Hoffmann.

Heute bekommt der zappelnde Junge ein Medikament und die Eltern sagen manchmal nichts mehr. 

Wie wunderbar kann ein Essen in geselliger Runde sein, mit lachenden Menschen, die einander schätzen und vielleicht lieben. Es kann ebenso in der Tat zu zweit etwas besonderes sein, auch allein sollten wir uns eine gewisse Esskultur gönnen. Essen hat mit geniessen und sattwerden und Achtsamkeit zu tun, über die Nahrungsaufnahme hinaus.  

Ich wünsche allen hier Lesenden in den kommenden Feiertagen solche Wohlfühltage, Ihr seid sicher dankbar und vergeßt nicht die Menschen, die Hilfe brauchen.

 

14 Kommentare:

  1. "Es kann ebenso in der Tat zu zweit etwas besonderes sein..." Das habe ich heute mit meinem Enkel erlebt, er ist 21 und studiert hier an der Kunstakademie Klavier und Tonmeister. Es war sehr schön.
    Liebe Grüße zu dir, liebe Roswitha

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    1. wunderbar dass du einen solchen enkel hast. ich freue mich mit dir, bin selbst begeisterte oma, herzlich, roswitha

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  2. "Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen." Dieser Satz wird Teresa von Ávila zugeschrieben, ich halte den Gedanken hoch.Tischkultur und -atmosphäre haben viel mit Wohlfühlen zu tun, weshalb ich mir auch angenehme Menschen als Tischnachbarn wünsche.
    Wenn ich in einem Restaurant esse, sehe ich oft auch Eltern, die mit ihren Kindern essen. Meistens sind es nette Szenen, manchmal allerdings muss man sich auch nicht wundern, dass Kinder tun, was Unverständnis hervorruft, weil ihre Eltern nicht präsent sind. Wenn sich Eltern anschweigen und keinen Blick und kein Interesse für ihre Kinder haben, da Zeitungen oder Smartphones wichtiger sind, dann empfinde ich es als sehr traurig.
    Mit Tabletten wird dann niedergebombt, was bei genauerem Hinsehen oft gar kein ADHS, wie das heute so schön heißt, ist. Diagnosen von Ärzten sind gerade in diesem Fall oft ganz schnell gemacht - und haben dann heftige Konsequenzen für die Kinder!

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    1. ja, liebe/-r c stern, du beobachtest die welt und bist mittendrin. nicht alles können wir verstehen, müssen wir auch nicht. aber die offenheit für den/die mit-menschen/menschin lehrt uns auch über uns. und das mit dem körper, der da haus meiner seele ist, diesen gedanken finde ich schön. vielen dank, roswitha

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  3. Danke für diese Ess- und Tisch-Impressionen.
    Die Dankbarkeit sollte gross sein im Wissen um einen gedeckten Tisch.
    Und mit Freunden am Tisch zu sitzen, zu essen und zu reden, ist ein Geschenk.
    In diesem Sinne einen lieben Gruss zum 3. Advent,
    Brigitte

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    1. liebe brigitte, ich wünsche die viele solche tischrunden, so geht es mit dem winter schnell. herzlichen gruß, roswitha

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  4. https://m.youtube.com/watch?v=kDmKV_aGMio
    Schon mal den HUMOR zum Weihnachtsfest hier abstelle 🎄🎊😁
    und DIR,
    lb Roswitha 👩‍❤️‍👩
    einen besinnlichen 3.Advent 🕯️🕯️🕯️ wünsche,
    mit LG von Annette ☕🍰😋

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    1. danke, liebe annette, humor kann ich immer brauchen, ich suche ihn manchmal sogar. bei den wünschen gäbe es bei mir kartoffelsuppe mit gemüsebrühe und jeder darf ein verträgliches brötchen mitbringen, die vielen spezialwünsche überforderten mich. oder die herrschaften kochen und ich setze mich zu ihnen an den tisch- ich esse fast alles. herzliche grüsse, roswitha

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  5. Um den runden,
    liebe Roswitha,
    Tisch zu sitzen (ob mit Familie und Freunden beim Essen oder aber im übertragenen Sinn...) hat etwas Verbindendes und fördert die Gemeinschaft. :)

    Liebe Grüsse in den heutigen 3.Advent
    schickt dir Hausfrau Hanna

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    1. eine gesellige tafelrunde verbindet alle und hilft über den winter, da hast du recht, liebe hausfrau hanna. herzlichen gruß, roswitha

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  6. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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    1. Ich habe meinen Kommentar entfernt, weil Tante Guurgel mir vorschreiben wollte, mit welchem Profil ich kommentieren sollte.
      Gruss
      Robert

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  7. Ich danke Dir für Deinen feinsinnigen Beitrag.
    In den uralten Zeiten haben sich die Menschen auf der Erde niedergelassen zum essen oder zum verhandeln.

    Als der Altar profanisiert worden ist, hatten die Menschen den Tisch. Die hohe Symbolkraft, die im "Möbelstück" Tisch steckt ist heute weitgehend vergessen.

    Ebenso auch die "runden Tische", an denen vor dreissig Jahren neue Weltordnungen verhandelt worden sind, haben bereits wieder ihre Bedeutung verloren. Dabei sitzen an runden Tischen alle Menschen gleich weit vom Mittelpunkt entfernt.

    Ich wünsche Dir eine erfüllende Adventszeit
    Robert

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  8. danke lieber robert, der runde tisch sollte überall bei verhandlungen pflicht sein. das genaue gegenteil scheint mir der ovale tisch in moskau, ein ende drei schweigsame uniformträger, die gegenseite ein einsamer, machtvoller mann. eigentlich wollte ich ein buch über tische gestalten, habe aber keine zeit gefunden. eine begegnungsreiche winterzeit wünscht roswitha

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