Donnerstag, 8. Februar 2024

eine alte demonstration

 

                                                           Narrenbrunnen in Buchen

Weiberfastnacht ist nicht nur der Start in den Straßenkarneval. Nein, dahinter steckt auch revolutionäre Tradition – und die hat ihren Ursprung in Bonn-Beuel. Denn genau vor 200 Jahren gründete sich dort das erste Damenkomitee. Und das als Protest gegen die Dominanz der Männer sowie unzumutbare körperliche und seelische Belastungen, die ihnen als Wäscherinnen und Bleicherinnen aufgebürdet wurden. Die Beueler Rheinauen waren zu der Zeit nämlich bekannt für ihre Wäschereien.

Doch wieso an Karneval? Da heißt es, dass die Männer auch an Karneval die saubere Wäsche nach Köln ausgefahren haben – dann aber dort blieben, um das verdiente Geld zu verprassen. Ein Jahr später legten die „Waschweiber“ am „Kühndonnerstag“ ihre Arbeit nieder und rebellierten dagegen. Sie kamen als Komitee zu einer Art Kaffeeklatsch, der „Klaaf“, zusammen und richteten – auch mit lustigen Reimen und Liedern – über ihre Männer und deren Verstöße. "

aus dem Kölner Stadtanzeiger vom 08.02.2024

es war also zunächst auch eine demonstration, wie zur zeit überall zu vielen themen. wäre es nicht an der zeit, dass frauen kraftvoller zusammenhalten und im interesse unseres gemeinwesens mit friedvollen männern gemeinsam die kraft für mehr gerechtigkeit und frieden einsetzen?

es gäbe wahrhaftig viele "baustellen", und jede und jeder fände einen platz irgendwo. nur tun müssen wir etwas, und gemeinsam tun macht stärker.

Nachtrag aus einem Leserbrief RNZ v. 31.01.24:
" ... Warum protestieren die Landwirte erst jetzt - nach Jahrzehnten verfehlter Landwirtschaftspolitik mit ständigem Höfesterben und dem Zwang zu immer größeren Betrieben? Warum lassen sie sich vom Bauernverband vertreten, der ganz stark die Interessen von Großbetrieben vertritt( es gibt auch andere Verbände...)? Warum sind die Erzeugerpreise seit Jahren nicht entsprechend den Verkaufspreisen gestiegen, auch jetzt nicht entsprechend der Inflationsrate?... Soll man die Landwirte und Landwirtinnen bemitleiden, weil sie sich keine bessere Interessenvertretung suchen?" 

die landwirtschaft braucht eine wie die gewerkschaften agierende vertretung, die bäuerliche landwirtschaft vertritt, nicht die interessen der großbetriebe. die verhandlungspartner bei den lebensmittelkonzernen sein könnte und bessere erzeugerpreise und arbeitsbedingungen aushandeln könnte, nicht nur staatsgelder fordern.



8 Kommentare:

  1. Ein Hoch,
    liebe Roswitha,
    auf die aufmüpfigen 'Waschweiber' und ihren damaligen Protest, den sie sichtbar machten, indem sie die Arbeit niederlegten!
    Und ein Danke an dich für diesen spannenden Beitrag!
    Mit frohen, vorfasnächtlichen Grüssen
    Hausfrau Hanna




    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. manchmal können wir von ahnfrauen etwas lernen, ist gut. und es wird 200 jahre weiter gepflegt, diese erinnerung. lieben gruß, und viel freude bei der basler fastnacht, roswitha

      Löschen
  2. Narrenzeit

    O wär im Februar doch auch,
    Wie's andrer Orten ist der Brauch,
    Bei uns die Narrheit zünftig!

    Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
    Nicht einmal herzlich närrisch ist,
    Wie wäre der zu andrer Frist
    Wohl jemals ganz vernünftig.

    Theodor Storm (1832-1908)

    HELAU 🎭 und ALAAF 🥳
    ... Grüße zur 5. Jahreszeit
    von Annette 💃🏼

    Es kommt gerade mal die Sonne raus ☔ herrlich ☀️ nach dem vielen Regen 🙏

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. heute war nachmittags zwei stunden frühling, die vögel zwitscherten. herzliche grüsse zu dir, roswitha

      Löschen
  3. Ich habe nie in einer Karnevals- oder Faschingsgegend gewohnt, aber ein bisschen davon ist auch zu mir gedrungen. - Mehr Rechte für Frauen unterstreiche ich das ganze Jahr über, nicht nur zur Weiberfastnacht. - Aber das mit den Bauern und einer vernünftigen Vertretung sehe ich auch so, liebe Rolswitha,
    Neblige Grüße von Clara

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. danke für deine zustimmung, liebe clara. und mit den rechten denkst du ja genau wie ich. mir ist der karneval zu ritualisiert, und betrunkene menschen ertrage ich nicht. liebe gruß, roswitha

      Löschen
  4. na das ist ja klasse, danke für diese aufklärung! dachte ich doch immer (oh ja, auch hier in Hannover gibts karneval, heute sogar einen großen umzug in der stadt), wie albern - an einem donnerstag den männern die krawatten abzuschneiden. nun weiss ich den hintergrund, toll, danke!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. den auslöser des weiberfaschings finde ich bemerkenswert, mitmachen mag ich nicht mehr. schönes, gemütliches feiern gefällt mir, der laute klamauk nicht. lieben gruß, roswitha

      Löschen

gedankensprünge

                                                   Kunstplatz Bad König, Paul A. Wagner ein wunderbares kleines Buch voller Gedankensprünge:...