Sonntag, 7. April 2024

unterwegs im leben

                                                       

"In meinem Alter ist man nicht mehr so begierig auf Selbstanalyse. Man will eigentlich nur noch überleben, leben, genießen, mit wem auch immer, der noch da ist. Man steckt zurück und wird bescheiden. Ein gewisses Maß an Bequemlichkeit reicht dann, um sich zu sagen, eigentlich geht es mir doch ganz gut."  Georg Stefan Troller kurz vor seinem 100sten Geburtstag im "Spiegel". 

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im sommer 1936 war eine gruppe von schriftstellern/-innen im belgischen ostende. ich lese viel über diese menschen in dem spannenden roman von Volker Weidermann: Ostende 1936, Sommer der Freundschaft, btb- tb.  

in diesem roman wird auch von einer jungen deutschen erzählt, Irmgard Keun. sie war keine jüdin, trotzdem waren ihre bücher in deutschland verboten. viel zu modern war ihr stil für diese zeit, sie liest sich noch heute gut. eine kämpferische frau, sie beschwerte sich sogar schriftlich im propagandaministerium, weil ihre bücher beschlagnahmt worden waren und verlangte schadensersatz. hat man das je von einem mann gehört? in ostende liebt irmgard keun den schriftsteller josef roth und die beiden sind "das sonderbarste Paar der Emigration gewesen, der junge Greis und die weise Weltdame, der heillose Trinker und die lebensfrohe Trinkerin..." S. 147 

Irmgard Keun lebt später bis zu ihrem Tod 1982 in Köln, es gibt am Kölner Rathausturm eine Steinstatue von ihr.


12 Kommentare:

  1. Das ist spannend zu lesen, was du uns berichtest. Und toll, dass es solche Frauen damals schon gab.
    Einen lieben Gruss zum Wochenbeginn, Brigitte

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    1. die gab es immer, nur haben sie sich lange rechtlos und machtlos empfunden. luftige frühlingsgrüsse sendet roswitha

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  2. Frauen sind sowieso das Salz in der Suppe des Lebens... 👩‍❤️‍👩 OHNE UNDENKBAR 🙏
    Guten Wochenstart lb Roswitha ☕☕herzlichst von Annette ☀️🍀🙋‍♀️

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    1. ohne wären wir auch nicht, nur glauben müssen die frauen das noch, wieviel potenzial in ihnen steckt. herzlichen gruß, roswitha

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  3. Von Volker Weidermann,
    liebe Roswitha,
    habe ich vor Kurzem sein neues Buch über Thomas Mann gelesen:
    'Mann vom Meer'. Ich lernte Mann von einer anderen Seite kennen...
    Das Buch 'Ostende' merke ich mir :)
    Danke für deinen Beitrag heute und einen lieben Gruss in den Montag
    Hausfrau Hanna

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    1. dann werde ich mir den "mann vom meer" mal besorgen, habe fast alles über manns gelesen. der frühling kommt mit riesenschritten, schönen tag wünscht roswitha

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  4. Herr Troller war und ist ein toller...meint Sonja

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    1. seine interviews waren wunderbar, frühlingshafte grüsse von roswitha

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    2. Stefan Troller war ein ganz Grosser. Unvergessen seine Fernsehsendungen.
      Gruss, Robert

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  5. Mit viel Selbstkritik im Gepäck kann Selbstanalyse zur Selbstqual werden, spätestens dann sollte man damit wohl zumindest pausieren.
    Herr Troller hat eine sehr nachvollziehbare Lebensansicht, so gelingt das Alter, zu leben und zu genießen, wie und was möglich ist.
    Wie immer habe ich ein bisschen in den Lebensläufen geschmökert. Josef Roths Seele muss sehr viele Qualen erlitten haben. Irmgard Keun war eine sehr mutige Frau, zu Zeiten, in denen viel "harmlosere" Ansinnen aufs Härteste bestraft wurden.
    Ich wünsche mir, diesen Mut in die heutige Zeit übertragen zu können: Auf viel mehr Selbstbestimmtheit für Frauen!
    Herzliche Grüße ins Nachbarland! C Stern

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  6. liebe c stern, da erhälst du meine volle zustimmung, eine gerechte gesellschaft funktioniert nur mit beteiligung aller. die bücher von roth und keun bewegen noch heute, herzliche grüsse, roswitha

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  7. Joseph Roth und Irmgard Keun - beide ins Leben getreten zum Scheitern. Gross nur im Schreiben. Für uns, die ihre Werke lesen. Letzten Endes verbietet sich ein Urteil.

    Gruss, Robert

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