Skulptur Marianne Wagner (Kopf der Alt-Lastenträgerin)
Frauennamen im öffentlichen Raum
Artikel 3 des Grundgesetzes stellt die
Gleichheit von Frauen und Männern fest und legt im Absatz 3 fest,
dass niemand „ wegen seines Geschlechtes(…) benachteiligt oder
bevorzugt werden“ darf.
Geschichte ist immer die Geschichte
von Frauen und Männern, trotzdem werden die Leistungen von Frauen,
ihr Wirken und Können in der offiziellen Geschichtsschreibung kaum
erwähnt.
Eine Beispielbiografie:
Die Studentin Eva Musterfrau wurde
1980 in einer Kleinstadt geboren.
Ihre Kindheit verbrachte sie in der
Renzstrasse. Sie ging in den Pfalzgraf- Otto-
Kindergarten, später in die Wilhelm- Stern- Grundschule.
Ab der 5. Klasse besuchte sie die
Pestalozzi- Realschule.
Wegen ihrer Hochbegabung wechselte sie
zur 7. Klasse in das Nicolaus- Kistner- Gymnasium.
Ab der 10. Klasse besuchte sie die
Ludwig- Erhard- Schule, weil diese Schule besser zu ihrem
Berufswunsch passte.
Nach dem Abitur immatrikulierte sie
sich an der Ruprecht- Karl- Universität Heidelberg.
Sie wohnt dort in der Friedrich-
Ebert - Strasse.
Ihre muslimische Kommilitonin aus
Pakistan könnte nach dem Lesen ihrer Biografie denken, dass Strassen
und Bildungseinrichtungen in Deutschland nach Männern benannt
werden!
Die Unterrepräsentanz von Frauen bei
Straßennamen, Namen von Schulen, Krankenhäusern und Universitäten,
Bezeichnungen von Stiftungen - die Reihe ließe sich lange fortsetzen
– ist augenfällig. Das könnte zu der Vermutung führen, dass es
nicht viele bedeutende Frauen in der Vergangenheit gegeben habe. Ein
Irrtum, der hoffentlich keiner Erklärung bedarf.
Frauennamen haben keine Tradition im
öffentlichen Raum. Selbst in ihrem Berufsfeld anerkannte Frauen, wie
z. B. Nobelpreisträgerinnen, Widerstandskämpferinnen, Malerinnen
oder Entdeckerinnen, sind im Bewusstsein der Bevölkerung kaum
verankert. Warum nur werden sie bei der Ehrung durch Namensgebung
übersehen?
Es reicht nicht, nur ab und zu von
ihnen zu hören, auch vielleicht vorhandenes Schulwissen bedarf der
gelegentlichen Auffrischung.
Selbstverständlicher Umgang mit zum
Alltag gehörenden Frauennamen, wie dem einer Straße oder Schule,
ermöglichen es, auch deren Wirken mit ihren Namen in Verbindung zu
bringen. Damit in Zukunft die weibliche Seite im kollektiven
Gedächtnis unserer Bevölkerung stärker Beachtung findet, braucht
es auch eine Präsenz dieser Frauen im Alltagsleben.
Du sprichst mir aus dem Herzen. Gerade an den Strassennamen wird dieses Ungleichgewicht schmerzhaft deutlich.
AntwortenLöschenEs gibt noch viel zu tun!
Herzlichen Gruss,
Brigitte
Aber wie- unsere Aktivitäten liefen ins Leere...
LöschenGruß Roswitha
Annette-von-Droste-Hülshoff (Dichterin lebete von 1797-1848) -Straßen gibt es reichlich, im norddeutschen Raum (ړײ) ... ist wohl die Ausnahme !!!
AntwortenLöschenDa ich Annette heiße, galt - in der SCHULZEIT - immer der Vergleich... ach JA, wie die berühmte Dichterin... tja ... bin (beruflich) im Ingenieurwesen gelandet ?!?
Schönes WE wünscht Annette ✿
Lustig- bei mir wurde immer an Roswitha von Gandersheim erinnert- vor ein paar Jahren war ich dann auch mal in der Nähe. Auch Lehrerinnen haben ihre Assoziationen.
LöschenHab es gut, Roswitha
In Berlin werden bei neuen Straßennamen nur Frauen berücksichtigt. Das ist schon mal ein Anfang.
AntwortenLöschenPrima, nur weitergehen muss es, nicht nur in Berlin, und nicht nur mit Straßen,
LöschenGruß Roswitha