muffin trabt gemütlich vor sich hin mit der reiterin. beide freuen sich, die mittagshitze kommt noch lange nicht. es liegt der geruch der wiesen in der luft, vögel fliegen umeinander und unterhalten sich in einer vogelsprache. hinten sprang eben ein feldhase schnell ins gebüsch. einen moment scheint es als könne man bis zum horizont und weiter reiten. ein ruhiger, entspannter morgen.
im freibad wurde ich mit hallo begrüßt und es gab beanstandungen, weil ich mit verspätung meine saison begänne. ja, die senioren und seniorinnen haben fast alle in langen lebensjahren zugelegte rituale. das geht zum beispiel ums benutzten einer bestimmten umkleidekabine, die art, sich beim ausstieg aus dem wasser ein handtuch umzulegen oder sich zunächst zu setzen. wir kennen einander flüchtig, sind eine temporäre gemeinschaft im freibad. es fällt auf wenn jemand fehlt, dann wird nachgefragt. da die meisten siebzig+ plus sind, können sich alle gründe fürs fernbleiben denken. es gefällt mir in unserem freibad.
----------------------------------------
Ich
bin kein Fahnenträger,
kein adleräugiger Wegweiser
auf unsrer
Reise in das Land von Morgen.
Ich bin eine Weide neben dem
Strom,
durch die die Winde wehen,
von der der Geist des
Aufruhrs in der Welt
eine einfache Flöte bricht,
um eine
Melodie zu spielen,
in der es Sturm gibt, Schmerz, Liebe
und
ein wenig Morgendämmerung.
Katri
Vala, 1901 - 1944
finnische Lyrikerin