Freitag, 21. August 2020

Gipfelstürmer light


                                        Mit Mark Twain in der Bergen

290 Seiten vom „Bummel durch Europa“ widmet er seinen Bergsteigererlebnissen in der Schweiz, es ist der abgehobenste, skurrilste Teil des Buches. Er stellt gewaltige Expeditionen zusammen, schafft gewaltige Ausrüstungen herbei, erlebt gewaltige Abenteuer – alles ist natürlich Lug und Trug, Übertreibung und Fantasie und eine herrliche Persiflage auf die vor allem britische Alpenbegeisterung, die zu der Zeit im Schwange war. Die Rigi besteigt er noch selbst: „Sind wir bald am Gipfel? Bald am Gipfel! Na, Gott segne Sie, Sie sind ja noch gar nicht richtig losgegangen.“ – „Wir stiegen und stiegen; und stiegen immer weiter; wir langten auf etwa vierzig Gipfel an; aber immer lag noch einer direkt vor uns.“ – „Eine Stunde lang saßen wir dort, mit klappernden Zähnen und zitterndem Leib, und stritten uns über alle möglichen Kleinigkeiten, aber die meiste Aufmerksamkeit widmeten wir der Tätigkeit, uns gegenseitig wegen des Irrsinns zu beschimpfen, die Bahnstrecke verlassen zu haben“. Beim Matterhorn steigt dann nur noch seine Fantasie bergan, aber die bezwingt meisterhaft jeden Gipfel. Ein heroischer Sieg über die Viertausender, erfochten vom Liegestuhl der Hotelterrasse aus. Kurzum, ein Vergnügen.

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Das ist mal eine Lektüre für heiße Tage, im kühlen Schatten liegend die Berge gedanklich besteigen mit einem sehr vergnüglich schreibenden Autor.  Dieses Buch kann ich immer wieder lesen, und ich entdecke immer wieder etwas. 

Außerdem verstehe ich ohnehin nicht, warum jemand Leib und Leben riskiert um oben anzukommen. Dafür gibt es in meinem Denken andere Gründe, Sport gehört nicht dazu. Warum nicht Spazieren gehen und dann Seilbahn fahren?



2 Kommentare:

  1. Das ist ein ganz toller Tipp für mich. Schönen Dank. Ich werde mich dann mal bemühen um diese vergnüglichen Kopfreisen von Mark Twain. Und dein Foto mit der Abendstimmung ist so friedlich und schön.
    Das mit dem Bergsteigen sehe ich genau wie du. Das Riskante, Gefährliche muss nicht sein.
    Herzlichen Gruss,
    Brigitte

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    1. Das freut mich, lies bitte auch den Besuch der Oper in Mannheim, da lache ich seit Jahren drüber! Ein begnadeter Schreiber!
      Liebe Grüsse ins Wochenende, Roswitha

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