Freitag, 25. Februar 2022

frieden gesucht

 


Wie spielt man Frieden?

Ein älterer Mann beobachtete Kinder beim Spielen.

Sie hatten Pistolen und Gewehre in der Hand und ballerten spielend aufeinander los. Immer wieder ließ sich ein Kind fallen und spielte den Verwundeten oder Erschossenen. Der Mann ging auf die Kinder zu und fragte: "Was spielt ihr?" - "Wir spielen Krieg", antworteten die Kinder, "und das macht einen Riesenspaß!"

Daraufhin fragte sie der Mann: " Wie kann man nur Krieg spielen? Ihr wisst doch, wie schlimm ein Krieg ist. Ihr habt doch sicher schon Bilder davon im Fernsehen gesehen. Im Krieg verlieren viele Menschen ihr Leben, zahlreiche Menschen werden verwundet, Kinder verlieren ihre Väter und Frauen verlieren ihre Männer. Es ist nicht schön, Krieg zu spielen. Ihr solltet lieber Frieden spielen."

"Das ist eine tolle Idee", sagten die Kinder. Sie setzten sich zusammen, überlegten, schwiegen, tuschelten miteinander und schwiegen wieder.

Schließlich erhob sich ein Kind, ging zu dem Mann und fragte: "Wie spielt man denn Frieden?"


- Netzfund, Autor/-in unbekannt -

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ich bin sprachlos und will nicht hoffnungslos sein, halte meine angst klein und stärke meinen geist. 

was ich gerne mit machtgierigen kerls machen würde kann ich nicht sagen, sind nur schlechte gedanken. meine oma hätte gesagt, die soll der blitz beim sch..... erschlagen.


es ist jedenfalls wichtig auf dem eigenen anteil an der macht zu bestehen, weil sonst einzelne menschen zuviel macht haben. und es ist ebenso wichtig, auf den anteil der frauen an macht zu bestehen, wir sind über die hälfte der menschheit. und dann dürfen wir nicht die männerpolitik 1:1 übernehmen, sondern müssen auch die weibliche weltsicht einbringen.


  https://genius.com/Reinhard-mey-nein-meine-sohne-geb-ich-nicht-lyrics

Montag, 21. Februar 2022

erinnerungen konserviert

 


Zyklus WERDEN, Nicole Guiraud, geb. 1946, lebt in Montpellier
Erinnerungen an Jahre, fest verschlossen in Weckgläser, beeindruckend, da bleibt viel nachdenken.
Die Ausstellung in der Sammlung Prinzhorn Heidelberg hieß: "so gesehen"  

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ich begann gestern einen roman der englischen schriftstellerin polly samson, der lebensgefährtin von david gilmor(gitarristen von pink floyd), zu lesen. ein verheißungsvoller titel lockte mich, den "Sommer der Träumer" will ich kennenlernen.
und gleich auf der ersten seite las ich etwas, was mich sehr an mich erinnerte:

" Es gibt mich noch, ein wenig angeschlagen, ein wenig mitgenommen; und mich verblüfft, dass jene junge Frau noch in mir steckt, die vor fast sechzig Jahren zum ersten Mal einen Fuß auf diese Insel setzte. Nur fürchte ich, dass mich unter der wachsenden Patina nur noch die sehen können, die mich schon damals kannten; und es bricht mir das Herz, wie schnell die Schar dieser Sehenden abnimmt."

eine frau kehrt auf die griechische insel hydra zurück, auf der sie vor sehr langer zeit in einer künstlergemeinschaft einige zeit gelebt hatte. ich war nie auf dieser insel, nicht mal in griechenland. aber dieses gefühl für die junge frau, die in mir alter frau steckt, das spürte ich sofort. ja, ich will noch mal ein rauschendes fest feiern, mich in musik versunken nicht nach dem morgen fragen. bedenkenlos die nacht zum tag machen, ein festmahl mit freundinnen und freunden zelebrieren.
und es stimmt, die menschen, die mich als junge frau kannten, werden weniger. auch damit muss umgegangen werden.



Freitag, 18. Februar 2022

ständig erreichbar, sprachlos

 


"Als in der Bahn ein Mann anfängt, mit seinem Revers zu telefonieren, wechsele ich das Abteil. Mit der Vermehrung der Telefone sind die Entfernungen größer geworden, oder besser, die Menschen bringen viel mehr Zeit bei den Entfernten, Abwesenden zu. "                                                                                roger willemsen, deutschlandreise, fischer tb2016

manchmal begegnen mir menschen die reden ohne das sie jemand begleitet. es dauerte eine zeit bis ich sah, sie redeten in ihr telefon, das sie unsichtbar dabei hatten. bei treffen stört mich inzwischen der wiederholte blick aufs handy. er zeigt mir doch eigentlich, dass die person nicht ganz da ist, ihre gedanken sind woanders. es gibt sicher gewichtige gründe zur ständigen erreichbarkeit. aber wenn es so wichtig ist, dass man keine stunde beim kaffee sitzen kann, dann sollte darüber geredet werden oder das treffen abgesagt werden.
muss die umgebung mit den detailierten beschreibungen persönlicher tatsachen belästig werden, die das gespräch am tisch unterbrechen? im zug hörte ich schon lange gespräche mit dem jobcenter und anschließend die beschwerde über diesen gesprächsverlauf bei einer freundin(irgendwo in deutschland, aber nicht in der stadt der telefonierenden).

können es sich immer weniger menschen leisten, für eine kurze zeit unerreichbar zu sein? 
können wir menschen gesprächsbedarf nicht mehr aufschieben, weil es handys gibt? 
sind die beziehung durch diese kontakte näher geworden? 

ich trage meine impfbescheinigungen als ausdruck bei mir, da ich das smartphone nicht immer mitnehmen will. wenn ich die zettel vorzeige fragt fast jede/-er nach dem handy. warum erwägen manche stellen, noch mehr daten(krankenkasse?) auf dieses gerät zu laden? wird es bestandteil unserer ausweise? 
zum fotografieren habe ich übrigens eine kleine camera.

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gelesen habe ich: Über Menschen, Juli Zeh, Luchterhand - ein roman, der mich sehr interessierte, da er in der corona- gegenwart spielt. vielleicht bin ich zu alt für das buch, denn die für mich manchmal  konfus agierenden personen machten mich ungeduldig. ich bin froh das buch gelesen zu haben, besonders der umgang mit andersdenkenden(rechten) hat mich berührt und nachdenklich gemacht. 
die abwägungen stadt- oder landleben, mit den vorteilen der jeweiligen wohnumgebung überzeugten mich nicht. 

und immer wieder roger willemsen, bald habe ich leider alles von ihm gelesen. 

Samstag, 12. Februar 2022

eine nette geschichte zum sonntag


ausschnitt aus dem büchlein von munro leaf: ferdinand, erstveröffentlichung 1936, diogenes 1970:

... "Der junge Ferdinand mag es nicht, mit anderen Jungbullen aneinander zu stoßen, sondern sitzt lieber unter einer Korkeiche und riecht an den Blumen. Seine Mutter ist besorgt, dass er einsam sein könnte und versucht ihn zu überreden, mit den anderen Kälbern zu spielen, aber als sie sieht, dass Ferdinand so zufrieden ist, wie er ist, lässt sie ihn in Ruhe.

Ferdinand entwickelt sich zum größten Bullen in der Herde und verbringt oft Zeit alleine. Alle anderen Stiere träumen davon, für die Stierkämpfe in Madrid ausgewählt zu werden, aber Ferdinand riecht immer noch lieber an den Blumen. Eines Tages kommen fünf Männer auf die Weide, um einen Stier für die Stierkämpfe auszuwählen. Ferdinand ist wieder allein und schnüffelt an Blumen, als er versehentlich auf einer Hummel sitzt. Als er dabei gestochen wird, rennt er schnaubend und stampfend wild über das Feld. Die Männer verwechseln Ferdinand mit einem verrückten und aggressiven Bullen, benennen ihn in „Ferdinand the Fierce“ um und bringen ihn nach Madrid.

Ganz Madrid, einschließlich vieler schöner Damen, kommt, um den gutaussehenden Matador-Kampf „Ferdinand the Fierce“ zu sehen. Als Ferdinand die Stierkampfarena betritt, sieht er sich mit Matador, Banderilleros und Picadors konfrontiert, die in Panik geraten, wenn sie ihn sehen. Er freut sich jedoch über die Blumen, die die Damen in den Ring werfen, und setzt sich in die Mitte des Rings, um sich an ihnen zu erfreuen, was alle verärgert und enttäuscht und den Matador und andere Kämpfer in Wutanfälle versetzt. Ferdinand wird dann zurück auf seine Weide gebracht, wo er noch heute unter der Korkeiche sitzt und fröhlich Blumen riecht."

lustig finde ich zu dieser geschichte noch, dass der musiker jürgen zeltinger einst einen song über ferdinand machte, auf kölsch! ein sehr schönes lied zum lachen!

ferdinand war ein induvidualist, wie die amsel auf dem foto. 

joachim ringelnatz schrieb auch darüber:

Lustig quasselt der seichte Bach.
Steinchen scheppern darüber flach.
Stumm gegen die Wellen steht ein Stein,
Sieht – wie mir scheint –
Ernst aus und verweint.
Denn es macht traurig, unbequem zu sein. 

schönen sonntag euch allen!

Donnerstag, 10. Februar 2022

erkenntnis im sonnenschein


      nochmal ein reisebild von der zugfahrt nach barcelona:  mittelmeer aus dem zugfenster
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gestern war ich im rewe einkaufen. da es wunderbarer sonnenschein war, setzte ich mich anschließend auf eine bank vor dem geschäft und sortierte meine einkäufe in die diversen stofftaschen an meinem rollator. in der nähe war ein pulk jugendlicher. aus dieser gruppe rief ein mädchen, komm wir setzen uns hin. das zweite fragte wo. und die erste sagte, dort bei der alten frau. 
ich schaute um mich! da war niemand ausser mir, und die mädchen sassen auch sofort neben mir.

so ist das mit eigen- und fremdwahrnehnung. 
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und noch eine wichtige erkenntnis:

"die reinste form des wahnsinns ist es, alles beim alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert."    Albert Einstein 


Sonntag, 6. Februar 2022

schlingernde wissenschaft

 



Rainer Maria Rilke schrieb folgenden Text 1898:

"Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus.
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist der Beginn und das Ende ist dort.
Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um."

Der Schweizer Autor Lorenz Marti schrieb zu diesem Text:
"Mit Worten ist das Innerste der Welt nicht zu erfassen.
Das Wesentliche lässt sich nicht auf den Begriff bringen. In der Unbestimmtheit treffen sich Wissenschaft und Spiritualität." (Eine Hand voll Sternenstaub, Herder)
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die sehnsucht nach klarheit und eindeutigkeit treibt im augenblick einige menschen sehr an. sie können nicht verstehen, dass es für wissenschaft und forschung nicht von anfang an eine ganz klare aussage gibt. und die unterschiedlichen schlüsse, die verschiedene entscheidungsträger/- innen aus der forschung ziehen, sind auch nicht die ergebnisse der forschung, sondern die der forschung, gefiltert durch das eigene wunschdenken oder weltbild.

die tage sind schon merklich länger, die erde dreht sich, egal wer das sagen hat. gestern roch es schon etwas nach frühling, als die sonne schien. auf dem markt waren die leute freundlicher.

Mittwoch, 2. Februar 2022

drei grüne papageien und mehr


                                                          Erinnerungen an eine Reise

Die Fülle der Eindrücke begeistert mich: ohne spanische oder katalanische Sprachkenntnisse in dieser fremden Umgebung zu sein ist eine wunderbare, ungewohnte Situation, die mich mehr sehen lässt.

Drei grüne Papageien gehen im Gänsemarsch über eine Sandsteinmauer- ein schönes Bild!

Eine schmale dunkelhäutige Frau, eingewickelt in eine maisgelbe Wolldecke, sitzt leicht verdreht auf einer Bank und schaut einem alten Gärtner bei der Arbeit zu, ein meditativer Augenblick!

Parc Güll: Die unendlich vielen Fliesenmuster auf den sich um den Platz schlängelnden Bänken, Details und Rundumsicht. Die Türme des Wohnhauses, die Treppen, der gemauerte, schräge Gang, die Säulenhalle mit den Rosetten an der hohen Decke, steinerne Bänke...

Im Caixa Forum, dem Museum für zeitgenössische Kunst, die Details des imposanten Jugendstilbaus, Spiegelungen der Mauern in gegenüber liegenden Glasflächen... Diese ehemalige Textilfabrik beeindruckt mich durch den Zusammenklang eines alten Zweckbaus mit einer modernen Museumseinrichtung.

Am Palau de la Musica Catalana, der Konzerthalle Barcelonas, die Harmonie zwischen altem und neuen Gebäude, ein beeindruckendes Baumrelief aus Ziegeln am Neubau, sehr gelungen!

Kanaldeckel mit messingfarben abgesetzten Mustern und interessanten Abbildungen...

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ich freue mich darauf, irgendwann wieder zu reisen. mein nächstes ziel wird vielleicht wien sein, dort war ich bisher nur auf der durchreise. es gibt nun sogar eine gute zugverbindung, werde mich mal schlau machen.




Veränderungen

                                               Kunstpark Seckach   Marie von Ebner-Eschenbach Das eilende Schiff, es kommt ...